Welterbe mit erfreulicher Saisonbilanz

Im UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona wurden im letzten Sommer mehr Angebote von GeoGuides Sardona gebucht. Einige Hütten verzeichnen zunehmende Übernachtungszahlen, und die Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen konnte intensiviert werden. Sie wird im Projekt Sardona Aktiv weiter gefördert und für die Region gewinnbringend eingesetzt. Das Welterbe soll künftig vermehrt in Schulen Einzug halten. Mit der neuen App «Glarnerland», dem Steinmannli-Spiel und dem Geo-Zeitseil Sardona gibt es noch mehr Möglichkeiten, das Welterbe näher kennenzulernen.



Welterbe mit erfreulicher Saisonbilanz

Die Aufbauarbeit hat sich gelohnt. Längst ist das Welterbe Sardona in der Region gut bekannt und Angebote, die einzigartigen Werte der Tektonikarena Sardona besser kennenzulernen, werden rege genutzt. «Wir sind positiv überrascht, dass die GeoGuides Sardona trotz des verregneten Sommers dieses Jahr noch mehr Gästen die beeindruckenden Naturwerte des Welterbes zeigen konnten», sagt Harry Keel, Geschäftsführer der IG Tektonikarena Sardona. Gemäss einer Umfrage konnten ein Dutzend der aktiven GeoGuides Sardona im vergangenen Sommer 76 Führungen und Exkursionen mit knapp 900 Teilnehmenden durchführen. Dies entspricht einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für Kaspar Marti vom Verein Geopark Sardona ein erfreuliches Ergebnis: «Die GeoGuides Sardona sind Botschafter für das Welterbe und ihre thematischen Führungen finden immer häufiger Anklang», erklärt er.

Qualität und Kooperationen im Fokus

Die GeoGuides Sardona halten sich mit regelmässiger fachlicher und didaktischer Weiterbildung auf dem neusten Stand. Sie geben viel auf die Qualitätssicherung ihrer Angebote und haben deshalb eigens einen Leitfaden entwickelt. Im Sommer 2014 wurden zudem erstmals Feedback-Karten eingesetzt und den Gästen abgegeben. Die Rückmeldungen sind überwiegend positiv und enthalten hilfreiche Hinweise für die Angebotsplanung 2015. Die Zusammenarbeit mit den Tourismusorganisationen ist für einige Angebote schon gut etabliert. So bietet Flims Laax Falera Tourismus im Sommer an Sonntagen bei Bahnbetrieb jeweils Gratis-Führungen auf dem Cassonsgrat an. Dazu kam diesen Sommer ein neues Angebot in der Rheinschlucht, das die GeoGuides Sardona zusammen mit Flims Laax Falera Tourismus eigenständig entwickelten.

«Die Zusammenarbeit unter den GeoGuides war vorbildlich und hat dazu geführt, dass wir mit diesen geführten Exkursionen in die Ruinaulta unser Sommerangebot bereichern konnten», freut sich Marc Woodtli, Produktmanager von Flims Tourismus. Auch in Elm bietet das Tourismusbüro durch GeoGuides Sardona begleitete Wanderungen und Exkursionen an oder vermittelt Führungen im Besucherzentrum Glarnerland. Und Kaspar Marti vom Geopark Sardona erhofft sich weitere touristische Impulse: «Mit dem nun angelaufenen NRP-Projekt «Sardona aktiv» sollen konkrete Möglichkeiten für den Tourismus ausgelotet und dieser angekurbelt werden, wovon wiederum die Region profitiert.

Hüttenerlebnisse sind gefragt

Trotz des unbeständigen Sommerwetters konnten die Übernachtungszahlen in der Sardonahütte erneut gesteigert werden: «Wir hatten noch nie so viele Übernachtungen wie in diesem Sommer, und das trotz des schlechten Wetters und der Baustelle für den Erweiterungsbau der Hütte», erklärt die Hüttenwartin Helen Jäger und ergänzt: «Wir erleben auch öfter, dass interessierte Gäste uns aufgrund von Zeitungsberichten zum UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona besuchen. Die Sardonahütte liegt ja direkt am Sardona-Welterbe-Weg, dem nationalen Wanderweg Nr. 73.»

Die neue Wirtin der Tschinglenwirtschaft, Susi Zentner, hält fest, dass die meisten Gäste, die auf Tschinglen übernachten, den Sardona-Welterbe-Weg über den Segnespass nach Flims wählen. Sie beherbergte auch eine Gruppe von Geologiestudenten, die während drei Tagen die wichtigen erdgeschichtlichern Prozesse in der Tektonikarena Sardona aus nächster Nähe untersuchten. «Der Austausch mit Studierenden und Geologen ist interessant und sie sind willkommene Übernachtungsgäste», meint Susi Zentner.

Welterbe-Neuheiten für Schulen und zu Hause


Eine spannende und abwechslungsreiche Projektwoche erlebten die Schulklassen von Jacqueline Gall aus Churwalden, die für ihre Lagerwoche in der Region Flims als Thema die Tektonikarena Sardona wählte. Für Maya Kobi, Geschäftsleiterin der Ferienregion Elm, werden Schulklassen zukünftig noch wichtiger: «Die Ferienregion Elm hat sich kürzlich mit den Zielgruppen Familien, Gruppen und Schulen sowie der Tektonikarena Sardona neu positioniert. In meiner Funktion als GeoGuide Sardona konnte ich diesen Sommer mehrere Schulklassen für das Welterbe Sardona begeistern.»

Die zwei neuen Produkte «Steinmannli-Spiel» und «Geo-Zeitseil Sardona» eignen sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk. Sie können über die Website www.unesco-sardona.ch bestellt werden. Zusammen mit der i-Pad App «Glarnerland» und einem neuen Film wurden sie an der diesjährigen Glarner Messe erstmals vorgestellt.

Im Kontakt mit der Bevölkerung


«Der direkte Kontakt mit der lokalen und regionalen Bevölkerung ist sehr wertvoll für uns sowohl an öffentlichen Anlässen wie auch über die Medien», erklärt Rosi Böni von der Geschäftsstelle. Sie wertet es als Erfolg, dass die Medienpräsenz 2014 gegenüber dem Vorjahr erneut markant gesteigert werden konnte. So ergab eine Auswertung der Medienbeobachtung eine Trefferzahl von 427 gegenüber 360 im Vorjahr, dies entspricht einer Steigerung von knapp 20 Prozent. Auch die Anzahl Facebook-Nutzer, denen der Auftritt des Welterbe Sardona «gefällt», ist innert Jahresfrist von 750 auf 2750 gestiegen. Die Zugriffe auf die Webseite www.unesco-sardona.ch lagen mit knapp 67 000 in den Monaten Mai bis Oktober im gleichen Rahmen wie im Vorjahr.

Für den Geschäftsführer der Tektonikarena Sardona, Harry Keel, zeigt die Entwicklung 2014, dass der richtige Weg beschritten ist. «Wir setzen uns jetzt längerfristige Ziele und planen unsere Aktivitäten für die nächsten vier Jahre. Mit dem Rückhalt in der Bevölkerung und der Abstützung bei den Gemeinden und der Politik wird es gelingen, positive regionalwirtschaftliche Effekte zu erzielen», gibt er sich überzeugt. Denn die Tektonikarena Sardona soll einerseits zu mehr Wissen, anderseits auch zu wirtschaftlichem Gewinn in der Region führen.