Das UNESCO-Welterbe mit den Werten «Einzigartigkeit», «Echtheit», «Unversehrtheit» und «Ursprünglichkeit» verstärkt das positive Image der gesamten Region und der Gemeinden, ist Welterbe-Geschäftsführer Harry Keel überzeugt. «Es sind wertvolle Werte für die nationale und vor allem internationale Vermarktung, welche die Gemeinden, Regionen und touristischen Leistungsträger über die Marke UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona nutzen können.» Die internationale Ausstrahlung des Welterbes verschaffe den drei beteiligten Regionen in den Kantonen Glarus, Graubünden und St. Gallen eine verstärkte internationale Anziehungskraft und damit auch das Potenzial zusätzlicher Wertschöpfung in den Gemeinden. Die touristischen Leistungsträger können diese Marke über einen inzwischen vorliegenden Lizenzvertrag nutzen. In den vergangenen Jahren wurden auch Produkte und Angebote wie der Sardona-Welterbe-Weg, die Via GeoAlpina oder der GeoGuide Sardona geschaffen. «Die Vermarktung der touristischenAngebote ist dabei Sache der Tourismusorganisationen», betont Harry Keel.
Die IG UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona arbeitet dabei eng mit dem Geopark Sardona zusammen. «Der Geopark konnte in zahlreichen Projekten und Workshops des Welterbes mitwirken, wie zum Beispiel bei der Planung von Besucherzentren, beim Besuchermanagement oder bei der Vorbereitung des NRP-Projekts «Sardona aktiv» zusammen mit den Tourismusdestinationen zur Förderung touristischer Aktivitäten», betont Geopark-Präsident Beat Aemissegger. Der Geopark Sardona setzt sich neben der Förderung der über 40 Geostätten zusammen mit der IG Sardona aktiv für die touristische Belebung auch im Umfeld des Welterbes ein.
Zunehmendes Interesse
Die von der IG UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona im November durchgeführte Umfrage zur vergangenen Sommersaison bei den Tourismusorganisationen und Leistungsträgern zeigt durchwegs einen positiven Einfluss des Welterbes auf. Für Marc Woodtli, Produktmanager Weisse Arena Gruppe, ist es «eine wertvolle Ergänzung für das Angebot der Destination Flims Laax Falera, Teil des UNESCO-Welterbes zu sein und es unterstreicht auch die internationale Bedeutung. «Die Tektonikarena Sardona ist ein einzigartiger Naturerlebnisraum für Wanderer und Familien», erklärte Marc Woodtli. Auch Fabienne Zogg, Geschäftsleiterin der Elm Ferienregion, stellte fest, dass sich im Tourismusbüro zunehmend mehr Gäste für das UNESCO-Welterbe interessieren. Michael Christ, Product Manager Heidiland Tourismus AG, spürt insofern einen positiven Effekt, als dass sich durch das UNESCO-Label neue wichtige Kanäle öffnen, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit Schweiz Tourismus und der Organisation «UNESCO Destination Schweiz.»
«Wir sehen das Label UNESCO-Welterbe und die Arbeit der Geschäftsstelle Tektonikarena Sardona als Chance, die grossartigen und bisher wenig bekannten Naturlandschaften in unserer Region bekannter und gleichzeitig auf einen nachhaltigen Umgang in diesen Gebieten aufmerksam zu machen», unterstreicht Michael Christ.
Information und Zugänglichkeit
Dabei schätzt Christ, dass das UNESCO-Label gerade im Umfeld der aktuellen Problematik im Schweizer Tourismus (starker Franken) helfen kann, vermehrt auch Gäste aus den Fernmärkten für einen Besuch unserer Region zu begeistern. Es sei jedoch auch wichtig, dass die Einzigartigkeit des Welterbes Sardona sowie auch die damit verbundenen touristischen Attraktionen gut zugänglich sind und weiterführende Informationen bereitgestellt werden. Ähnlich sieht es auch Bruno Landolt von den Sportbahnen Elm: «Mit der richtigen Vermarktung der Tektonikarena Sardona in der Region Elm besteht durchaus Potenzial zur erfolgreichen Ausweitung des lokalen touristischen Angebots!» Wichtig sind dabei für Landolt ebenfalls eine attraktive und gut zugängliche Informationsinfrastruktur direkt beim Welterbe, wie ein Besucherzentrum mit packenden Filmen und einleuchtenden geologischen Erklärungen, das durch die Nähe zu den originalen Welterbe-Phänomenen ein Erlebnis zum Anfassen wird.
Landolt ist überzeugt, dass auch GeoGuides, welche lokale Führungen anbieten, einen positiven Beitrag leisten werden. Stellvertretend für die GeoGuides stellte Walter Böniger, GeoGuide und GeoGuide Sardona-Ausbilder, denn auch fest, dass im Sommer das ausgeschriebene Tourenangebot von zwei bis acht Personen pro Tour genutzt wurde. «Durch zusätzliche Tourenanfragen konnte ich sogar deutlich mehr Gäste führen, zum Beispiel auch Firmen- und Vereinsausflüge, Familienanlässe und eine Kantonsschulklasse», erklärt Walter Böniger. Das Angebot der GeoGuides Sardona wurde durch die Ausbildung neuer GeoGuides im vergangenen Sommer massiv verstärkt. Die GeoGuides Sardona werden künftig Einheimischen und Gästen die vielfältigen Schätze im Geopark und im Welterbe Sardona zeigen und als Botschafter des Welterbes tätig sein.
