Weltmeisterliche Feier

Mit sechs Medaillen – darunter drei goldene – kehrten Silvia und Josef Rouss von den Weltmeisterschaften der Langdistanzschützen in Kapstadt zurück. Am Freitag wurden die beiden erfolgreichen „Tellenkinder“ in der Schützenstube Schneisigen in Näfels würdig geehrt und gefeiert.



Silvia und Josef Ruoss: Welmeisterehepaar in der "Long-Range" der Vorderlader (Bild: ehuber)
Silvia und Josef Ruoss: Welmeisterehepaar in der "Long-Range" der Vorderlader (Bild: ehuber)

Anwesend waren viele Schützenkollegen aus Glarus, aber auch einige der Mitstreiter um die begehrten Medaillen in Südafrika. Die beiden Geehrten mussten immer wieder auf neugierige Fragen Antwort geben und erklären, wie es zu diesen erfreulichen, aber doch eher unerwarteten Medaillen gekommen ist.

450 Gewehrkugeln im Gepäck

Nach dem Trainingsaufwand gefragt erklärt Weltmeister Ruoss, dass nebst dem Training im Freien auch noch weitere Arbeiten zu erledigen sind. So müssen die verwendeten Projektile zuerst aus Blei gegossen und anschliessend kalibriert werden. Anschliessend wird jede Kugel noch genau und zwar auf ein Zehntelgramm gewogen. Für das Giessen von 100 Kugeln benötigt er rund eine Stunde und im Jahr verschiessen er und seine Frau mindestens 2.000 Projektile. Der Ausschuss liegt dabei bei gut 20 Prozent, sodass er in Wirklichkeit gegen 2.500 Kugeln herstellt. Für die Weltmeisterschaft in Kapstadt hat er insgesamt 450 Kugeln im Gepäck mitgeführt. Zusammen mit den Gewehren, den übrigen Utesilien über 50 kg Reisegepäck. Die „Long Range“ Schützen sind ein eigenes „Völklein“ von Idealisten, bezahlen sie doch nebst Gewehr und Kugeln auch die Reise, sowie die Unterkunft aus den eigenen Taschen. Dabei helfen ihnen verschiedene Sponsoren wie Trinox AG, Thurella oder die Glarner Firma Fritz Steinmann, Heizungen, dass die persönlichen finanziellen Opfer nicht allzugross sind.


Idyllische Feier unter Freunden und Gleichgesinnten

Die Schützenstube Schneisigen war feierlich hergerichtet und die vielen Medaillen lagen, für alle Interessierten sichtbar und schön angeordnete auf einem Spezialtisch.

Dass frisch erkorene Weltmeisterehepaar ist Mitglied bei den Beresina Grenadieren 3. Regiment Näfels, deren Präsident, Werner Schindler, die Feier eröffnete. Dabei gestand er dass die eine oder andere Medaille von Josef Ruoss erwartet werden durfte, kamen die Medaillen vor allem der Weltmeistertitel von Silvia Ruoss. dazu noch mit einem neuen Weltrekordergebnis, doch eher etwas überraschend. Zu Beginn seiner Gratulation bewegte sich Bruno Gallati, Gemeindepräsident von Näfels kurz in die Vergangenheit: „Wir hatten vor gut 150 Jahren schon einmal die Ehre in Näfels einen Schützenkönig zu feiern. Der Sohn von Franz Schwitter gewann damals in Mailand einen Schiesswettkampf und wurde zum Schützenkönig gekürt. Dabei hatte er beide Wege von Näfels nach Mailand und zurück zu Fuss zurückgelegt.“ Die Leistung des Ehepaares Ruoss könne nicht genügend gewürdigt werden und sei auch für Näfels und das Glarnerland ein riesiger Erfolg. Kurz und prägnant die Gratulationsworte von Melchior Laager, Präsident des Glarner Kantonalschützenvereins. Nach weiteren Gratulationsvoten vom Präsidenten der Schweizer Vorderladerschützen und des Vertreters der Stadtschützengesellschaft Glarus bedankte sich der neue Weltmeister Josef Ruoss bei den Gästen für die schöne Feier.

An diesem Abend wurde noch lange in Erinnerungen geschwellgt und die beiden Weltmeister musste immer wieder auf unterschiedlichste Fragen Antwort geben.

Über die Resultate der Vorderlader Weltmeisterschaft in Kapstadt (Südafrika) hat glarus24.ch bereits am 14. September berichtet. Diesen Bericht finden sie unter der Rubrik Archiv.