Weltmeisterlicher Empfang für den Abfahrtskönig

Rund 2000 Fans wollten gestern in der lintharena dabei sei, als das Glarnerland den neuen Abfahrtsweltmeister Patrick Küng willkommen hiess.



Weltmeisterlicher Empfang für den Abfahrtskönig

«Mir war nicht bewusst, was 1 Minute und 43,18 Sekunden bewirken können», zeigte sich Patrick Küng am letzten Dienstag beim Weltmeister-Empfang in der lintharena beeindruckt. Nur Augenblicke vorher wurde er durch die 2000 Fans mit einer Sänfte getragen, natürlich auf einem roten Teppich und unter dem tosenden Jubel und den Klängen zahlreicher Treichler. Wie viele Emotionen in weniger als zwei Minuten ausgelöst werden können, erlebte der erste Glarner Abfahrtsweltmeister dann gleich selber, als er zusammen mit den Fans seine Triumph-Fahrt nochmals am Bildschirm mitverfolgen konnte.

Er wusste schon immer, dass er ganz besondere Fans habe, meinte Küng auf die Frage von Moderator Pädi Kälin, wie der Empfang auf in wirke, aber was jetzt los sei, überwältige ihn schon sehr. Anschliessend begann der Reigen der Gratulanten. Den Anfang machte dabei der Präsident des Skiclubs Mürtschen Hansruedi Kamm. «Jetzt kann ich es ja sagen, ich habe es immer gewusst, dass Patrick das Potenzial hat, ganz Grosses zu erreichen.» Und er habe ja die skifahrerischen Fortschritte von Küng schon von ganz klein auf mitverfolgen können. Auch habe Küng allen Kritikern mit dem Titel eine eindrückliche Antwort gegeben.

Dorfplatz zum Geschenk

Reini Regli, Präsident Skiverband Sarganserland Walensee, genoss es anschliessend, dass nach über 40 Jahren endlich wieder ein Abfahrtsweltmeister aus seinem Verband kommt. «Mit seinem Triumph ist Patrick ein grosser Botschafter für den Kanton, die Region, ja für die ganze Schweiz und natürlich für den Skisport allgemein.» Ein ganz grosses Geschenk machte anschliessend der Gemeindepräsident von Glarus Nord, Martin Laupper. Der Dorfplatz von Obstalden wird Artikelneu nach dem ersten Glarner Abfahrtsweltmeister benannt. Dies sei für ihn schon ein komisches Gefühl, meinte dazu Küng. «Als kleiner Junge habe ich im Brunnen gebadet, und jetzt trägt der ganze Platz meinen Namen.»

Dank an Helfer und Familie

Nun sei er erst neun Monate im Amt und durfte schon zwei Erfolge von Küng feiern, erwähnte anschliessend Regierungsrat Benjamin Mühlemann. «Für mich kann das aber ruhig so weitergehen.» In seine Gratulation schloss er aber auch die Familie und die unzähligen Freunde und Helfer mit ein, die Küng auf seinem Weg nach ganz oben begleitet hätten. «Das sind die wahren Sportförderer.»

Zwei dieser Begleiter holte der Moderator zusammen mit Vreni Schneider anschliessend auf die Bühne. Konditionstrainer Gregor Hagmann und Servicemann Franz Nadig. Beide genossen im Augenblick natürlich auch den schönen Moment und allgemein die Zusammenarbeit mit dem Weltmeister. Die Jahrhundertsportlerin gab ihrem «Nachfolger» mit auf den Weg, dass er nun mit ganz anderen Augen gesehen werde. Dies könne aber auch Ansporn sein für mehr. «Du hast allen gezeigt, was du kannst. Und das kannst du jetzt immer wieder beweisen.»

Ein ganz spezielles Geschenk hat dann auch noch die ehemalige Primarlehrerin von Küng, Brigitte Kobelt, in petto. Ihre aktuellen Schülerinnen und Schüler haben nicht nur eine grosse Glückwunschkarte gemahlt, sondern auch zwei Lieder für «ihren Weltmeister» einstudiert.