Weltpremiere mit kulturellem Leckerbissen

Wenn der allseits bekannte Fridli Osterhazy, alias Fridolin Hauser, seines Zeichens passionierter Forscher und Ergründer der Geschichte des Heiligen Fridolin, ruft, kommt das Publikum meistens in hellen Scharen.



Fridolin «Osterhazy» Hauser ist ein grosser Freund der Geschichte des heiligen Fridolin. (Bilder: hasp) Dr. Mechthild Pörnbacher referierte über das Thema «Balther von Säckingen als Autor von Vita und Offizium». Aufmerksam hörte das Publikum dem Referat von Dr. Mechthild Pörnbacher zu. Referent Prof. Dr. David Hiley fand im Landesarchiv Karlsruhe und im Klosterarchiv Einsiedeln Gesänge und Partituren
Fridolin «Osterhazy» Hauser ist ein grosser Freund der Geschichte des heiligen Fridolin. (Bilder: hasp) Dr. Mechthild Pörnbacher referierte über das Thema «Balther von Säckingen als Autor von Vita und Offizium». Aufmerksam hörte das Publikum dem Referat von Dr. Mechthild Pörnbacher zu. Referent Prof. Dr. David Hiley fand im Landesarchiv Karlsruhe und im Klosterarchiv Einsiedeln Gesänge und Partituren

Warum der immer noch agile und initiative alt Gemeindepräsident von Näfels ausgerechnet im Vorfeld der Präsentation der Fridolins-Offizien «Historia sancti Fridolini» in Bezug auf den Zuschaueraufmarsch sich eher skeptisch äusserte, weiss nur er selbst. «Ich führe den Anlass durch, auch dann, wenn nur eine einzige Person daran teilnimmt», versprach er dem Berichterstatter kurz vor dem Anlass. Umso freudig überraschter war er, den Bohlensaal im Tolderhaus bis auf den letzten Platz vorzufinden. Seine Freude kam bei der Begrüssung der beiden Referenten Dr. Mechthild Pörnbacher von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Professor David Hiley, Musikwissenschaftler an der Universität Regensburg zum Ausdruck.

Gelungener Prolog zum Fridolinstag


Im ersten Teil der Vortragsreihe referierte Dr. Pörnbacher über die erste Lebensbeschreibung des Sankt Fridli, geschrieben von Balther von Säckingen. Dieser war etwa um 970 nach Christus Höriger des Klosters Säckingen und zugleich Mönch. Referentin Dr. Pörnbacher hatte die Lebensbeschreibung Sankt Fridlis in ihrer Dissertation untersucht und in einem über 350-seitigen Buch im Jahr 1997 für die Öffentlichkeit publiziert. Als zweiter Referent hatte Musikwissenschaftler und Dozent Professor Hiley im Landesarchiv Karlsruhe und im Klosterarchiv Einsiedeln dazu Gesänge und Notenpartituren entdeckt, die nun ein erstes Mal veröffentlicht wurden. In einer kurzen PowerPoint-Präsentation und hochinteressanten Referaten stellten Dr. Pörnbacher und Professor Hiley diese entdeckten Offizien vor.

Weltpremiere im Tolderhaus


Andächtig lauschte das Publikum im Anschluss auf die wunderbaren Stimmen der Schola Gregoriana der Universität Zürich und erlebten dank den gefundenen Partituren in Karlsruhe und Einsiedeln musikalischen Kostproben in altgregorianischem Gesangsstil zugleich eine Weltpremiere. Mit dieser Ergänzung zum Leben und Werk unseres Landespatrons Sankt Fridolin in Wort, Bild und Gesang und der Präsentation der Fridolins-Offizien unter dem Motto «Historia sancti Fridolini» ist den Veranstaltern der absolut perfekte Prolog für den Fridolins-Tag am 6. März gelungen.