Weltwirtschaftslage beschäftigt auch den kantonalen Gewerbeverband

Die wirtschaftliche Grosswetterlage beschäftigte im letzten Jahr auch den nationalen wie den kantonalen Gewerbeverband. Dies die Hauptaussagen des Jahresberichts an der Hauptversammlung des Glarner Gewerbeverbandes letzte Woche in Filzbach.



Präsidentin Andrea R. Trümpy führte rasch durch die Hauptversammlung des Glarner Gewerbeverbands. (Bild: jhuber)
Präsidentin Andrea R. Trümpy führte rasch durch die Hauptversammlung des Glarner Gewerbeverbands. (Bild: jhuber)

Der starke Franken und die Verschuldungen einzelner Eurostaaten sorgten im letzten Jahr nicht nur für zahlreiche Schlagzeilen in den nationalen Medien, diese Themen beschäftigten auch den Gewerbeverband. Dies zeigte die Präsidentin des Glarner Gewerbeverbandes, Andea R. Trümpy, in ihrem Jahresbericht an der Hauptversammlung in Filzbach auf. Neben der kleineren Marge durch den schwachen Wechselkurs, waren es auch die Einkäufe im benachbarten Ausland, welche vor allem die KMUs zu spüren bekamen. Mit der Kampagne «Ja zur Schweiz – Hier kaufe ich ein» will der Verband diesen Aktivitäten Gegensteuer bieten. Die Berücksichtigung des einheimischen Gewerbes sei eine wichtig Stütze für die Schweizer Wirtschaft, gerade in diesen rauen Zeiten.

Ein weiteres medial gross ausgeschlachtetes Thema war Zentrum des anschliessenden Referats von Thomas Kessler, Kantons- und Standortentwicklung Basel Stadt. Er beleuchtete die Auswirkungen der Personenfreizügigkeit mit der EU im Rahmen der Raumentwicklung. Diese fallen, laut Kessler, deutlich weniger ins Gewicht als zum Beispiel die vergleichweise tiefen Mieten, welche zu einem grösseren Wunsch nach mehr Wohnraum jedes Einzelnen führen. «Unser hoher Wohlstand sorgt für immer mehr Wünsche und Ansprüche.» Dabei sieht er aber auch einen Wandel in den Ansprüchen. War früher das Ideal des Wohnens eher ein eigenes Haus im Grünen mit ein bisschen Garten, würde sich die Priorität heute eher auf kurze Wege zur Arbeit oder Freizeit verlagern. Wichtig für Kessler sei auch, dass Stosszeiten im Strassen- als auch öffentlichen Verkehr verringert werden können. «Die heutigen technischen Mittel ermöglichen es meistens, dass am Morgen auch noch zu Hause Arbeit erledigt werden kann.» Es sei deshalb nicht zwingend notwendig, bereits um acht Uhr im Büro zu stehen. «Dann kann man zum Beispiel den Zehn-Uhr-Zug nehmen, der genügend Platz hat.» Diese Flexibilität führe, laut Kessler, nicht nur zu einer idealeren Auslastung der Infrastruktur, sondern würde für deutlich weniger Stress sorgen.

Die weiteren Geschäfte der Versammlung verliefen diskussionslos und konnten speditiv abgearbeitet werden. Zum Schluss gab die Präsidentin Andrea R. Trümpy ihrer Enttäuschung Ausdruck, dass kein Regierungsvertreter an der Versammlung anwesend war. Mit deutlich über 300 Mitgliedern sei der Glarner Gewerbeverband einer der grössten im Kanton und die KMUs eine wichtige Stützte der Volkswirtschaft.