Wie die Nachrichtenagentur ref.ch mitteilt, haben in den meisten reformierten Kantonalkirchen die Kirchenaustritte 2010 im Vergleich zum Vorjahr mässig bis dramatisch zugenommen, in Zürich um fast 50 Prozent. Eine höhere Zunahme der Austritte mussten nur die Zürcher Katholiken registrieren, nämlich 60 Prozent. Basel-Stadt meldet 977 Austritte (plus 34 Prozent); Graubünden 514 (plus 14,5 Prozent). Es gibt aber auch Kantonalkirchen mit rückläufigen Austrittszahlen. So die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Glarus, die mit 95 Austritten 16 Prozent weniger verzeichnet als im Vorjahr. Auch Zug meldet mit 157 Austritten ein Minus von fünf Prozent. Als wichtigste Austrittsgründe vermutet ref.ch aufgrund von punktuellen Befragungen Ausgetretener die klaren politischen Positionen der Kirche in Abstimmungsfragen wie der Minarettinitiative, das Kirchensteuernsparen und das Abfärben des in letzter Zeit negativeren Images der römisch-katholischen Kirche auf die reformierten Kirchen.
