Wenn Bücher zu leben beginnen – Ennendanerinnen machen es vor

Wenn sich junge Frauen über Jahre hinweg beharrlich fürs Buch einsetzen, kreativ, engagiert und erfolgreich sind und wenn sich in der «Direktion» in derartigen Zeiträumen keine Änderungen ergeben, muss das mit viel Beharrlichkeit und kaum erlahmender innerer Überzeugung zu tun haben. Das Team der Schul- und Gemeindebibliothek mit Präsidentin Simone Kamm macht das vor.

Simone Kamm präsidiert die Schul- und Gemeindebibliothek Ennenda. (Bilder: p.meier) Maja Tschudi (links) ist fürs Finanzielle zuständig – hier im Gespräch mit der Präsidentin. Der prachtvolle Osterhase wird bald in der Bibliothek verlost. Maja Trümpy ist Bibliotheksleiterin. Der Vorstand der Bibliothek (von links): Maja Trümpy (Leiterin der Bibliothek); Maja Tschudi (Finanzen)

An der jeweiligen Hauptversammlung wird informiert, kurz diskutiert, gewählt, mit bunten Bildern ab Leinwand gezeigt, was geschehen ist. Alles geht bemerkenswert rassig über die Bühne. Die anschliessende Verwöhn- und Plauderrunde nimmt immer viel mehr Zeit in Anspruch als die Behandlung der traktandierten Geschäfte.

Nicht eben viele der mehr als 200 Mitglieder fanden sich im Ennendaner Schulhaus ein, wahrscheinlich weil alle wissen, wie gut der Vorstand und das für die Ausleihe zuständige Team tätig ist. Simone Kamm begrüsste unter anderem Daniel Küffer, Schulleiter, und Monika Trümpi, Ehrenmitglied.

Dann ging es ans Behandeln der traktandierten statutarisch Vorgegebenem. Theres Zopfi, Vertreterin der Lehrerschaft und fürs Protokoll zuständig, gab bekannt, was sich im vergangenen Jahr so alles ereignet hatte. Im Wechsel mit Maya Trümpi, Bibliotheksleiterin, wurde aufgezeigt, was geplant, angeboten, stark beachtet und erfolgreich war.

Vor dem letzten traditionellen Bücherapéro lasen sich alle in Spannendes ein, um später möglichst verlockend auf den jeweiligen Buchinhalt hinweisen zu können. Die Tipps stiessen auf so viel Beachtung, dass einige Titel nicht sofort verfügbar waren, man hatte sich auf einer Warteliste einzutragen. Irene Kobler besuchte mit den Kleinsten ihrer Spielgruppe die Bibliothek, um tüchtig rumschnuppern zu können. Sechstklässler hatten die Aufgabe, ein selbst ausgewähltes Buch gründlich durchzulesen und es zu präsentieren. Es gab in der Bibliothek eine bunte, abwechslungsreiche Ausstellung.

Und dann kam es zur Verlosung von grossen Osterhasen, die genüsslich verzehrt wurden. Der Osterhase sei «einfach so» durchs Dorf gehoppelt und habe per Zufall einen Abstecher in die Bibliothek gemacht – wo ihn bereits viele Kinder erwarteten. Er hatte Lesestoff und CDs dabei. Zum Abschied erhielt er eine tolle Rüeblitorte und einige Kinder waren fest überzeugt, dass ihr jeweiliges Buch vom Osterhasen wirklich geschenkt worden sei. Jedenfalls teilten sie das beim Bibliotheksbesuch sofort und überzeugend mit. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass Derartiges wiederholt wird.

Zu den weiteren mit viel Vorbereitung verbundenen Anlässen gehörten der Bücherstand und die Spielangebote an der Kilbi, eine fordernde Erzählnacht für Erst- und Zweitklässler mit dem Thema «Mut» – 44 Mutige taten mit – gefolgt von Adventskaffee und Chlausmarkt. Es wurde geplaudert, verweilt, eingekauft und damit die Bibliothek sinnvoll unterstützt.

Simone Kamm wies auf heiss begehrte Titel wie Hexe Zilly, der magische Blumenladen, Gregs Tagebuch, Harry Potter, Krimiserien, Holunderschwestern hin. Ganz herzlich dankte sie ihren Vorstandskolleginnen Maya Trümpy, Bibliotheksleiterin; Maja Tschudi, Finanzen; Adriana Trümpi, Verschiedenes, und Therese Zopfi. In ihren Dank bezog sie Lisa Wolleb und Antoinette Oertli des Bibliotheksteams mit ein. Sie verdankte die willkommene, sinnvolle Unterstützung durch die Gemeinde Glarus und das Mittragen des Betriebs durch die Mitglieder.

Eine ganz besondere Herausforderung bedeutete das Digitalisieren der rund 5000 Bücher, CDs, Comics und Zeitschriften und die Gestaltung der neuen Homepage www.bibliothek-enenda.ch.

Mit den verfügbaren finanziellen Mitteln ist der reibungslose Betrieb der Bibliothek gewährleistet. Maja Tschudis Hinweise zu Finanziellem wurden sehr positiv aufgenommen. Komplimente gab es vonseiten der Revisorinnen Priska Nold und Susanne Gralfs.

Alle Verantwortlichen erklärten sich zur Weiterführung ihrer Aufgaben bereit. Daniel Küffer äusserte sich begeistert über die so sinnvolle und willkommene Arbeit der Verantwortlichen, die auch der Schule zugutekomme. Er sprach ein riesiges, verdientes Dankeschön aus.

Noch war zu erfahren, dass die Bibliothek im EG des Schulhauses «Hof» am jeweiligen Dienstag von zwei bis fünf Uhr und an Freitagen von drei bis halb sieben geöffnet ist und dass in den Ferienwochen Leseratten am jeweiligen Freitag von halb fünf bis halb sieben aus dem grossen Angebot das Passende auswählen können.

Und dann war es Zeit an den einladend gedeckten Tischen zu verweilen, zu plaudern und zu geniessen.