Wenn der Vorname zu einem echten Problem wird

Nach zwei Jahren ungewollter Unterbrechung durfte das Theater Glarus endlich wieder auf der Bühne des «Schützenhaus»-Saales in Glarus auftreten. Das bis weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannte Theaterensemble zeigte anlässlich der Premiere der französischen Komödie «Der Vorname» und unter der Regie des erfahrenen Theaterregisseurs Jeannot Hunziker einen reifen und überzeugenden Auftritt. Die minutenlange Standing Ovations des begeisterten Publikums am Ende der Vorstellung war der verdiente Lohn für die fünf hervorragenden Protagonisten auf der «Schützenhaus»-Bühne.



Bilder von der Premiere-Vorstellung des Theater Glarus im Schützenhaussaal in Glarus (hasp)
Bilder von der Premiere-Vorstellung des Theater Glarus im Schützenhaussaal in Glarus (hasp)

Dem Ensemble des Theater Glarus ist der erstmalige Auftritt auf der Bühne des «Schützenhaus»-Saales nach einem ungewollten zweijährigen Unterbruch in jeder Beziehung hervorragend gelungen. Die minutenlange Standing Ovations am Schlusse der Vorstellung durch das begeisterte Publikum ist Beweis dafür. Mit der französischen Komödie «Die Vornamen» habe die Verantwortlichen eines der erfolgreichsten Bühnenstücke ausgewählt. Unter den Anweisungen von Regisseur Jeannot Hunziker sind die für dieses Stück perfekt ausgewählten Bühnenakteure über sich hinausgewachsen und haben dem begeisterten Publikum einen vergnügten, fröhlichen und unterhaltsamen Abend mit viel Lachen bereitet.» Lachen, entspannen und geniessen», also genau jene Bedürfnisse, die wir im Moment dringend gebrauchen!

Lachen, Entspannung und ein tolles Bühnenstück

Die Gesellschaftskomödie «Der Vorname» ist eines der erfolgreichsten neueren Bühnenstücke, und so darf sich das Theater Glarus glücklich schätzen, die Rechte dafür bekommen zu haben, dieses heitere, spritzige und wortgewaltige Theaterstück auf seiner Heimbühne im Saale des Restaurants Schützenhaus in Glarus aufführen zu dürfen. Jeannot Hunziker führt magistral Regie bei diesem zwischenmenschlichen Chaos um schöne Frauen, (geist)reiche Männer und entlarvende Blicke in die Intellektuellenszene von Paris. Das Ensemble hebt das Stück über Boulevardniveau hinaus, macht es aber nicht zur bissigen Satire, nicht zum wirklichen «Gemetzel».

Darf man einem Kind den Namen Adolf geben?

Ein schlechter Scherz? Kann man seinen Sohn Adolphe nennen? Mit «phe» und nicht mit «f». Ein feiner Unterschied zwar, aber für das Ohr dasselbe. Es klingt wie Adolf. Was für eine Provokation, seinen Sohn wie Hitler zu nennen! Das ist der Ausgangsplot dieser Familiengeschichte, die bei einem gemütlichen Abendessen mit langjährigen Freunden harmlos beginnt und ausser Kontrolle gerät. Der Streit um den Namen des neuen Erdenbürgers wird zum Aufhänger für eine Generalabrechnung unter den Protagonisten. Es kommt nicht nur zum verbalen Schlagabtausch, sondern zu Handgreiflichkeiten und Blossstellungen. Schmutzige Wäsche wird gewaschen, unangenehme Dinge werden gesagt. Die Situation eskaliert. Zum Schluss ist die Runde hoffnungslos zerstritten.

Drei Männer und zwei Frauen – ein tolles Kollektiv

Die Dame des Hauses Elisabeth, professionell und überzeugend gespielt vom Angela Galli, die ein schönes marokkanisches Essen vorbereitet, ist als Gastgeberin total überlastet und gestresst. Irgendwann verliert sie die Nerven und die Contenance und legt einen Gefühlsstrip hin. Kein Wunder bei diesem geizigen Ehemann Pierre, der sich nie um die Familie gekümmert hat. Eine Rolle, die dem bühnenerfahrenen Theaterpräsidenten Mauricio Piva mit seinen schauspielerischen Fähirgkeiten wie auf den Leib geschrieben scheint. Allen voran Vincent, hervorragend gespielt von Albert Müller, der als reicher Lebemann mit seinem Witz von Adolf seine Freunde und seine junge Braut Anna, gespielt von der Newcomerin Isabel Pankasz, provoziert. Bei seiner eigenen Bühnenpremiere sorgte Newcomer Müller für viel Klamauk und Furore. Seine Gestik und seine Faxen sind absolut einmalig. Ein wunderbarer Abend also («es hat allen geschmeckt»), bei welchem der befreundete Musiker und Posaunist Claude, überzeugend gespielt von Marco Landolt, sich als Liebhaber der Mutter outet – dazu noch mehr unliebsame Geheimnisse, Lügen und Lebensbeichten, die zu einem opulenten Mahl auf den Tisch kommen.

Die Arbeit hinter den Kulissen

Abschliessendes Fazit: Die Premiere des Stücks «Der Vorname» des Theater Glarus hat das Publikum total begeistert. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Stärke des Theater Glarus nicht nur in der Leistung von Einzelnen, sondern definitiv im Kollektiv liegt Dazu gehören nebst der Regie, den Souffleusen, den Schauspielerinnen und Schauspielern ein ganzes Team, welches still im Hintergrund seine Arbeit verrichtet. Dazu gehören Maske, Technik, Requisiten, Kostüme, Bühnenbauer, angefangen bei Bühnenbilder Franz Porter und Bühnenbauer Armin Schüepp und seinem Team. Abschliessend nochmals ein grosses Lob dem Theater Glarus zum gelungenen Comeback, dazu noch ein Gratistipp: Geniessen Sie in einer total verrückten Zeit einen lustigen und entspannenden Abend mit dem Theater Glarus. Auskunft über die nächsten Aufführungen erhalten Sie auf www.theater-glarus.ch.