Wenn Geschichte Zukunft schreibt

Links und rechts von Linth und Sernf befinden sich beeindruckende Zeitzeugen der frühen Industrialisierung. Was die einstigen Pioniere bauten, entwickeln engagierte Menschen und der Kanton Glarus heute weiter. Am 29. September 2012 öffnet mit dem LINTHPARK Glarus Süd ein weiteres Glarner Vorzeigeprojekt seine Pforten.



Am 29. September 2012 öffnet mit dem LINTHPARK Glarus Süd ein weiteres Glarner Vorzeigeprojekt seine Pforten. (Bild: ehuber)
Am 29. September 2012 öffnet mit dem LINTHPARK Glarus Süd ein weiteres Glarner Vorzeigeprojekt seine Pforten. (Bild: ehuber)

Seit der Schliessung der ehemaligen Spinnerei Linthal im Jahr 2007 haben Hans-Peter Keller und sein Partner Jan Niggeler an der Neu- und Umnutzung der Industrieanlagen im südlichsten Glarnerland gearbeitet.
Davor machten die rasanten strukturellen Veränderungen in der Textilindustrie die Fortführung des Betriebs unmöglich. Die Maschinen wurden deshalb nach Brasilien verkauft, wo die Anlage heute über 200 Personen Arbeit gibt. In Linthal bricht nun, nach fünf weiteren Jahren, die Zukunft an: Der LINTHPARK Glarus Süd bietet Raum für Dienstleistung, Gewerbe, Industrie und Kultur. Auf dem neu genutzten Areal befinden sich zum Beispiel das Suworow-Museum, ein komplett erneuertes Wasserkraftwerk und ein modernes Gesundheitszentrum, das von einem medizinischen Netzwerk betrieben wird.

Alte Fabriken für neue Bedürfnisse

Die Industrialisierung steht im Zentrum der Glarner Geschichte und prägt auch die Gegenwart des Bergkantons. Hier stehen Zeitzeugen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die es einerseits aus denkmalpflegerischer Sicht zu erhalten gibt. Andererseits gilt es in Zeiten knapper Bodenreserven, das Potenzial brach liegender Areale konkret zu nutzen. Wo früher Maschinen ratterten, entsteht neuer Raum für Arbeit, Wohnen und Kultur: Aus der ehemaligen Fabrikhalle werden Lofts, die ausgediente Maschine wird neu inszeniert und der grosszügige Dachstock wird zum Ort der Begegnung. So zieht zum Beispiel auf dem Jenny-Areal in Ziegelbrücke noch dieses Jahr die Carlsberg Supply Company AG in modernste Büroräume mit Direktanschluss an die Autobahn und den öffentlichen Fernverkehr.

Über 20 Objekte mit Potenzial

2010 veröffentlichte der Kanton Glarus ein Industriebrachenverzeichnis mit über 20 Objekten. Das Ziel ist klar: die alten Gebäude wieder sinnvoll nutzen. Das Verzeichnis ist erhältlich bei der Kontaktstelle für Wirtschaft und steht online zum Download bereit.
www.glarusnet.ch