Wenn man sicher sein will, muss man selber dafür sorgen!

An ihrer öffentlichen Veranstaltung verabschiedete die Glarner Offiziersgesellschaft den langjährigen und dem Kanton Glarus wohlgesinnten Partner Korpskommandanten André Blattmann im Beisein der Landratspräsidentin Susanne Elmer Feuz, des Ständerates Dr. Thomas Hefti, des Landesstatthalters Dr. Andrea Bettiga und des Gemeindepräsidenten von Glarus Christian Marti. In seinem Referat verglich André Blattmann die Armee bei seinem Antritt im Jahre 2008 mit der heutigen Armee und hielt Ausblick auf deren künftigen Herausforderungen.



«In der Schweiz sollte man zu denen Sorge tragen
«In der Schweiz sollte man zu denen Sorge tragen

Für unseren CdA, André Blattmann, gab es mehrere gute Gründe, um im Glarnerland zu sein. So hat er sehr viele gute Erinnerungen an das traditionsreiche Glarnerland, den GOG-Anlass und die Orientierungstage in Elm gleich miteinander verbinden können und den Glarner Bundesparlamentariern für ihr gutes Engagement zugunsten der Armee in Bern danken können.

2008 / 2016


In seinem Vergleich der Armee vom Jahr 2008 zu heute legte der Armeechef unter anderem das Augenmerk auf die Veränderungen der Einsatzdoktrin, im Armeebestand, im Armeebudget, bei der Einsatzbereitschaft, in der Ausbildung und im Rückhalt der Armee bei der Bevölkerung.

Im Besonderen erwähnte Blattmann, dass

• mit der Weiterentwicklung der Armee WEA die Angehörigen Armee bei gleichem Materialbestand und weniger Angehörigen wieder die Vollausrüstung erlangen werden;

• gemäss der repräsentativen ETH-Studie «Sicherheit 2016» die Notwendigkeit der Armee mit einem Prozentsatz von 84% auf einem Höchststand bleibt; 


• das Schweizer Parlament als erstes Parlament in Europa der Armee wieder mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellt.


«Wirtschaft, Bildung, Sport und Kultur finden nicht statt, wenn es keine Sicherheit gibt», so Blattmann. Auswirkungen von einer instabilen, unsicheren Lage erstrecken sich bis in die Wirtschaft und somit unter anderem auch bis in unseren Wohlstand. Die Armut in an deren Ländern (die Migrations-Ströme zur Folge hat), Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen (Stromversorgung, SBB, Flughafen, SWIFT-Netz Transaktionsverkehr) und der Terror sind nur ein Teil der Gefahren, denen sich unsere Armee heute stellen muss. Mit der WEA werden gute Voraussetzungen dafür geschaffen. 2 kritische Erfolgsfaktoren müssen zu diesem Zweck erfüllt werden: der Personalbestand und die Planungssicherheit basierend auf einer verlässlichen finanziellen Budgetierung. «Wenn diese beiden Punkte nicht gewährleistet sind, dann ist die nächste WEA programmiert!», unterstreicht Blattmann. 


Vereinbarkeit von Schule und Armee


Ein grosses Anliegen von André Blattmann ist die Vereinbarkeit von Schule und Armee. Immer wieder sucht er den Kontakt zu den Bildungsinstituten, um die Schüler und Studenten für das Thema Sicherheit zu sensibilisieren. Blattmann erinnert daran, dass die militärische Führungsausbildung und Führungserfahrung an Hochschulen in Form von ECTS-Kreditpunkten (Credits) angerechnet werden kann. Auch in den letzten Monaten seiner Amtszeit wird er diese Causa nicht vernachlässigen.

Gesamtheitliches Denken


Das «gesamtheitliche Denken» ist ein weiteres ganz grosses Anliegen unseres CdA. Innerhalb eines Konfliktes können heute die Akteure im Kampf das gesamte Spektrum konventioneller, irregulärer, terroristischer, krimineller sowie politischer, ökonomischer, technologischer und informationeller Mittel einsetzen. Damit unsere Armee entsprechend ausgerüstet ist, muss eine Beschaffung immer im Gesamtrahmen angeschaut werden – «Partikularinteressen haben hier keinen Platz!», so Blattmann.

Der Kampf um die Halbinsel Krim habe gezeigt, dass es wenig braucht, bis die Besitzverhältnisse anders geregelt sind. Die Lehre daraus für die Schweiz sei klar, sagte der Chef der Armee: «Wenn man sicher sein will, muss man selber dafür sorgen!»