Wenn Stahlchäfer und Schatztruhe sich in der Kirche treffen, dann …

Ein ganz besonderer Familiengottesdienst in Obstalden brachte karibische Atmosphäre, eine geheimnisvolle Truhe und erwartungsfrohe Gesichter unter einem Dach zusammen.



Wenn Stahlchäfer und Schatztruhe sich in der Kirche treffen, dann …

… ja dann ist der 14. August, ein Tag vor Beginn des neuen Schuljahres. Schon an der Kirchentüre wurde klar: Es geht heute um die Schule! Sigristin Susanne Küng hatte die Pfeiler mit riesengrossen Farbstiften geschmückt und der Korridor war gesäumt von Ordnern und Zahlen. Auf dem Taufstein ganz unüblich: Zählrahmen, Schulbücher, Pinsel, Kugelschreiber, Buchstaben und Schultaschen aus zwei Jahrtausenden. Ein liebevoller Ausblick auf den kommenden Alltag für viele der Kinder und Eltern.

Und hinter dem Taufstein? Ja, eine ganz andere Welt: Ferien – sehnsüchtige Töne aus vergangenen Wochen … – «Marina, Marina, Marina», «Oh island in the sun», «Luegid vo Bärge und Tal» – die Stahlchäfer-Steelband aus dem Glarnerland mit ihren Fässern, Steel Pans und Schlagwerken entführten die Zuhörer in die Karibik. Ohne Hemmungen tanzte strahlend der eine und andere Dreikäsehoch zu den Rhythmen aus Trinidad.

Anschaulich und spannend die Geschichte von den Kühen, den himmlischen Botschafterinnen, der Schatztruhe und dem neugierigen Bauern, der sein Glück verspielte, weil er nicht erkennen konnte, welche Schätze in der Truhe waren. Eher für die Erwachsenen dann die biblische Geschichte vom Schatz im Acker: Der Mann verkaufte alles, um den wertvollsten Schatz sein Eigen nennen zu können, das himmlische Königreich von Liebe, Trost, Frieden, Fürsorge und Freude.

Pfr. Ulrich Knoepfel ermunterte dann alle, jene Dinge zu notieren, die für ein gelingendes Schuljahr wichtig sind. Oh, was da alles in der Schatztruhe zusammenkam: Mut, Freunde, Spiele, Freude, gute Lehrerin, Begeisterung, Verständnis, gute Noten usw.. Und wie kommen wir denn zu diesen Schätzen? Sie lassen sich finden, wenn wir suchen, wenn wir unser Möglichstes dafür einsetzen, wenn wir im Vertrauen auf Gottes Hilfe darum beten.

Ergreifend dann die Segnung der Kinder durch den Pfarrer. Wer wollte, durfte sich aus der Schatztruhe einen Bibelvers aussuchen und sich segnen lassen. Kaum ein Kind liess diesen tröstlichen Start ungenutzt.

Ein erfüllender Gottesdienst mit grossartiger Musik, tiefsinnigen Geschichten, sichtbaren Zeichen der Liebe Gottes machte die Besucher dank- und erlebbar, was «Generationenkirche» heissen kann. Und zum Dessert soundeten die Stahlchäfer nochmals so richtig durch den Kirchenraum, dass selbst der Fresken-Fridolin an der Wand fast zu tanzen anfing.