Ernsthafte Erkrankungen sind für die Betroffenen und deren Partner ausgesprochen belastend. Die Auseinandersetzung mit einerseits den Symptomen und andererseits mit der Prognose der Erkrankung fordert häufig viel Zeit und Energie. Gleichzeitig muss - fast nebenbei - der Alltag weiter laufen. Da ist es verständlich, dass nicht unbedingt Notwendiges und Dringendes aufgeschoben, vernachlässigt oder auch gar nicht bemerkt, vergessen wird.
Kinder bemerken die Belastungen der Erwachsenen meist sehr sensibel und tun ihr Möglichstes, die Eltern zu entlasten. Dies manchmal um den Preis ihrer eigenen Bedürfnisse und Entfaltungsmöglichkeiten. Während die Erkrankung bei den Erwachsenen in den Vordergrund drängt, ziehen sich die Kinder in den Hintergrund zurück, um das gesamte Familiensystem nicht zu überlasten und zu gefährden. In Krisenzeiten scheint dies ein sehr sinnvolles kindliches Verhalten zu sein, was aber, wenn die Krise anhält?
An diesem Abend wollen wir uns ganz den Kindern, ihren Schwierigkeiten und Bedürfnissen widmen - und dabei nicht vergessen, dass es in aller Regel nicht die Absicht der (direkt oder indirekt erkrankten) Erwachsenen ist, ihre Kinder zu kurz kommen zu lassen.
