Wer die Wahl hat, hat die Verantwortung

Die Gemeindestrukturreform macht am Wochenende einen Riesenschritt vorwärts mit der Wahl der Präsidenten und Gemeinderatsmitglieder in den drei Gemeinden, von denen mindestens zwei, gemessen an der Bevölkerungszahl, Stadt werden (Glarus Nord und Glarus [Mitte]), während Glarus Süd zur flächenmässig grössten Gemeinde der ganzen Schweiz wird.



Mit dem Wahlwochenende vom 12./13. September macht die Gemeindestrukturreform eine Riesenschritt vorwärts.
Mit dem Wahlwochenende vom 12./13. September macht die Gemeindestrukturreform eine Riesenschritt vorwärts.

Die Gemeindebehörden treten bereits am 1. Januar 2010 in ihre Verantwortung und haben die organisatorischen Vorbereitungen, speziell die Wahl der Kader und sodann der weitern Gemeindeangestellten zu treffen. Sie werden auch die Ressorts auf die einzelnen Mitglieder aufteilen - und was vor allem auch wichtig ist: sich zusammenraufen, denn die Ratsmitglieder werden aus verschiedenen bisherigen Gemeinden kommen, sicherlich entschlossen, für das grosse Ganze zu wirken und Erinnerungen an ihre dörfliche Herkunft Erinnerungen sein lassen. Am 1. Juli 2010 „übernehmen“ die neuen Räte die alten Gemeinden, auch wenn der offizielle Start der drei neuen erst auf den 1. Januar 2011 vorgesehen ist.

Überschaubarer Raum

Immerhin wäre es wünschbar, wenn die Gemeinderatsmitglieder möglichst breit über das Gemeindegebiet „gestreut“ wären, weniger des lieben Gesamtfriedens zuliebe, sondern um auf die Vorteile ihres Dorfes bei der Raumaufteilung aufmerksam machen zu können.

Wir gehen immerhin davon aus, dass die meisten Kandidatinnen und Kandidaten ihre Region schon gut kennen, denn alles in allem befinden sich die drei Gemeinden auf einem doch eher kleinen, überschaubaren Raum.

Grosse Kandidatenauswahl

Die Bewerberzahl ist erfreulich gross, weist jedoch pro Gemeinde einige markante Unterschiede auf. Die grosse Mehrheit der Kandidierenden ist von Parteien aufgestellt worden; das deutet auf ein intaktes Parteiwesen hin, ohne das eine funktionierende Demokratie auch nicht auskommt.

So empfehlen sich gleich drei Männer als Gemeindepräsidenten von Glarus Nord, und zwölf Damen und Herren würden gerne im sechsköpfigen Gemeinderat mitarbeiten. Dabei besteht im Glarus Nord ein „Vorbehalt“, wenn hier soll auch noch (zu einem spätern Zeitpunkt) ein Gemeindeparlament mit 30 Mitgliedern eingesetzt werden, das die „Macht“ des Gemeinderates relativieren wird.

In Glarus (wir sagen jetzt nicht mehr „Mitte“) treten zwei Herren fürs Gemeindepräsidium an und eine Frau sowie neun Männer für den Gemeindrat, der nach dem Ressortsystem mit dem einzig operativ verantwortlichen Präsidenten arbeiten wird.

Etwas komplizierter ist die Situation in Glarus Süd, wo es vier Posten für Departementsvorsteher und weitere zehn für „gewöhnliche“ Gemeinderäte zu vergeben gibt. Dafür gibt es einen einzigen Kandidaten fürs Gemeindepräsidium. Vier Personen bewerben sich um den Posten eines Departemensvorstehers und eines Gemeinderates. Sie werden, falls sie die doppelte Wahl schaffen, auswählen können. Es ist im Übrigen durchaus gestattet, für beide Gremien zu kandidieren. Sicher ist sicher, wird man sich gesagt haben.

Zweiter Wahlgang wahrscheinlich

Man vermutet allgemein, dass nicht alle Sitze schon im ersten Wahlgang vom 13. September besetzt werden, obschon das absolute Mehr recht tief liegt: Die Zahl der gültigen Kandidatenstimmen wird durch die Zahl der zu vergebenden Sitze und dann noch durch zwei geteilt, in Glarus Nord und Glarus also durch 12, in Glarus Süd durch 8 resp. 20.. Der zweite Wahlgang findet am 27. September statt. Dann gilt das relative Mehr.

Die Kandidierenden in Glarus Nord:

Gemeindepräsident: Bruno Gallati (CVP, Näfels); Martin Laupper (FDP, Näfels); Dirk van Vliet (FDP, Mollis).

Gemeinderat: Beat Noser (CVP, Oberurnen); Rita Nigg (CVP, Bilten); Ruedi Schwitter (CSP, Näfels); Robert Schneider (FDP, Mollis); Cornelia Schmid (FDP, Bilten; Fridolin Staub (SVP, Bilten); Ruedi Menzi (SVP, Filzbach); René Brandenberger (SVP, Mollis); Marco Kistler (SP/JUSO, Niederurnen); Ann-Kristin Peterson (GP, Niederurnen); Hans Peter Hauser (parteilos, Näfels); Hans Leuzinger (parteilos, Mollis).

Die Kandidierenden in Glarus

Gemeindepräsident: Christian Marti (FDP, Glarus); Hans Peter Spälti (SP, Netstal).

Gemeinderat: Priska Geyer (CVP, Netstal); Tomas Jakober (CVP, Glarus); Reto Frey (FDP, Riedern); Roland Schubiger (FDP, Glarus); Werner Hausmann (SVP, Glarus): Heinz Rast (SVP, Glarus); Dr. Stefan Paradowski (GP, Glarus); Sigi Spiller (GP, Ennenda); Hans-Jakob Schneiter (SP, Ennenda); Ernst Disch (BDP, Ennenda).

Die Kandidierenden in Glarus Süd

Gemeindepräsident: Dr. Thomas Hefti (FDP, Schwanden).

Departementsvorsteher: Dr. med. Brigitte Weibel (FDP, Engi); Hanspeter Zweifel (FDP, Linthal); Vreni Reithebuch (SVP, Linthal); Fridolin Luchsinger (BDP, Schwanden); Kurt Uhlmann *(SP, Sool); Simone Eisenbart *(parteilos, Mitlödi); Kurt Reifler *(parteilos, Schwanden); Ruedi Herrmann *(parteilos, Schwanden).* kandidieren auch für den Gemeinderat.

Gemeinderat:
neben den oben mit * Bezeichneten: Martin Hug (CVP, Schwanden); Daniel Dobler (FDP, Leuggelbach); Kaspar Luchsinger (FDP, Schwanden); Jakob Wohlwend (FDP, Matt); Peter Zweifel (FDP, Braunwald); Fridolin Marti (SVP, Schwanden); Rolf Hunold (SVP, Leuggelbach); Robert Kundert (SVP, Engi); Kurt Schwab (SVP, Hätzingen); Christian Elmer (SVP, Elm); Irena Zweifel (SP, Linthal); Kaspar Marti (SP, Engi); Dr. Hans-Jakob Zopfi (GP, Schwanden); Mathias Zopfi (GP, Engi); Heinz Hürzeler (EDU, Luchsingen); Hans-Wolfgang Rhyner (parteilos, Elm).

Bilder der Kandidatinnen und der Kandidaten finden Sie bei uns unter der Rubrik Wahlen 09.