Wer soll für den Dorfladen Schwändi sorgen?

Die Generalversammlung der Dorfladen Schwändi AG vom 22. Mai war geprägt vom sinkenden Umsatz des Ladens und der Diskussion, welche Rolle die politische Gemeinde und die Bevölkerung beim Erhalt der örtlichen Läden haben.



Wer soll für den Dorfladen Schwändi sorgen?

Verwaltungsratspräsident Alex Rüegg musste den anwesenden Aktionärinnen und Aktionären mitteilen, dass nach dem Jahresgewinn im Vorjahr im Jahr 2014 wieder ein Verlust von 6984 Franken zu verzeichnen sei. Der Umsatzrückgang sei zu einem Teil auf die sinkenden Preise im Detailhandel zurückzuführen. Der Verlust entstehe aber aus abnehmenden Kundenzahlen und einem kleineren Warenkorb, den die Kunden im Laden füllten. Als Gründe vermutet Rüegg die Änderungen im Lebensstil und der Bevölkerungszusammensetzung, die kleiner werdende Bindung ans Dorfleben sowie die starke Konkurrenz der Grossverteiler.

Zwar wird der Laden von der Dorfstiftung «In Zukunft Schwändi» mit einem namhaften Beitrag unterstützt, die sich wiederholenden Jahresverluste summieren sich allmählich aber zu einem Betrag, der bald einmal die Schliessung des Ladens erzwingen könnte. Dies wurde der Bevölkerung im April in einem Rundschreiben auch mitgeteilt. Die Reaktionen zeigten, dass das Ende des Ladens ausserordentlich bedauert würde. Es zeigte sich wieder, dass der Dorfladen nicht nur ein Versorgungspunkt ist, sondern auch als sozialer Treffpunkt für viele Einwohner eine bedeutsame Rolle hat.

An der Versammlung selbst verdankte Gemeindepräsident Mathias Vögeli die grossen und kompetenten Anstrengungen, welche Ladenteam und Verwaltungsrat unternehmen. Leider nehme die Solidarität und Verbindung mit dem Dorfleben ab, das zeige sich auch in anderen Bereichen.

Aus der Versammlung wurde der Gemeindepräsident gefragt, ob die Gemeinde als Mitbesitzerin des Ladens eine Eigentümerstrategie verfolge und ob die Behörde eine politische Möglichkeit sehe, die Dorfläden am Leben zu erhalten. Dorfläden müssten doch zur Ausstattung der einzelnen Dörfer gehören und die Gemeinde müsse im Sinne der Standortförderung ein Interesse an deren Erhalt haben.

Vögeli vertrat die Position des Gemeinderates, die lautet, dass es die Bevölkerung sei, die als Kundschaft die Läden am Leben erhalten müsse. Die Gemeinde wolle nicht Löcher stopfen, wenn wenig Nachfrage für das Angebot bestehe.

In der nachfolgenden Diskussion wurde dem entgegengehalten, dass die Gemeinde für andere Institutionen Beiträge in ähnlicher Grösse leiste. Und manchmal würden punktuell sogar sehr grosse Ausgaben getätigt, die kaum messbaren Nutzen für die Allgemeinheit hätten.

Verwaltungsratspräsident A. Rüegg kündigte an, man werde im Herbst mit der Bevölkerung zusammen Strategien für die Zukunft des Ladens ausloten. Nicht ausgeschlossen werden könne die Schliessung des Ladens, falls der Umsatzrückgang nicht wirksam gebremst werden könne. Abgeschlossen wurde die Versammlung mit einem feinen Imbiss und natürlich weiteren Diskussionen über die Möglichkeiten, die «Zänti» als Teil des Dorfes erhalten zu können.