Werke eines "Wirbelwindes"

Es ist die Mutter der Künstlerin, die im Gespräch bestätigt, dass Augusta schon immer ein Wirbelwind war. Die Eigenschaften der Künstlerin, das Quirlige und Emotionale sowie die Begeisterungsfähigkeit, sind in den ausgestellten Werken spür- und sichtbar.



David Becher
David Becher

Zum ersten Mal begrüsst David Becher, seit 1. August Vorsitzender der Geschäftsleitung der Glarner Kantonalbank, die Vernissagegäste. Er knüpft an eine lange Reihe von Kunst-Ausstellung an, die am Hauptsitz Glarus schon seit Jahren Gastrecht genossen. Auf die Frage "Was ist Kunst?" gibt der Banker gleich selber die Antwort: "Kunst ist, was gefällt. Nicht die Ausbildung sondern das Herz ist das Wichtigste in der Kunst." David Becher wünscht der Künstlerin, die neben Beruf und Malhobby zurzeit in der Ausbildung zur Maltherapeutin steht, dass sie ihre Ziele erreicht und bekräftigt die guten Wünsche mit einem Blumenstrauss.

Die Laudatio

Kurt Müller, Leiter Strategie und Marktentwicklung Glarner Kantonalbank, macht einen Abstecher in die Astronomie, weil ein Asteroid namens Augusta, 1982 entdeckt, astronomische Kreise zieht. Der Vergleich ist vielleicht etwas weit hergeholt, stimmt aber, wenn man die Oberflächen von Stern und Augustas Bilder vergleicht, beide sind hell und leuchtend. Die Bilder von Augusta Savio sagen etwas aus, provozieren, klagen an, vermitteln Botschaften. Die 30 ausgestellten Bilder fallen durch ihren Formreichtum auf, wobei Erschafferin und Betrachter in den Werken nicht unbedingt das Gleiche sehen. Aber das ist gewollt, schon die Bildtitel regen zum Nachdenken an. "Wirrwarr", "Rätsel", "Labyrinth", "Kleinkariert". Bei andern Bildern spielt das Universum eine Rolle Erde - Feuer - Sonne. Immer aber will die Künstlerin etwas aussagen, etwas von sich preisgeben. Interessant sind Details aus der Malwerkstatt: die Bilder entstehen auf dem Küchentisch, also liegend, sodass die Malerin senkrecht auf ihr Werk blicken kann. Sie greift immer zuerst zur Farbe und widmet sich erst nachher der Form. Augusta Savio hat ihre Leidenschaft für das Malen vor wenigen Jahren entdeckt. Die anfängliche Autodidaktin besuchte aber Kurse im In- und Ausland und kann schon auf einige Ausstellungen zurückblicken.

Irische Volksmusik

Es ist ebenfalls Tradition, dass bei Vernissagen junge Künstler der Musikschule Glarus auftreten dürfen. Dieses Mal war es eine Fünferformation, die sich der irischen Volksmusik verschrieben hat. Manuel Haber, Gitarre, Arno Kyburz. Ten whistle (eine kleine silberne Pfeife), Nico Walcher und Robin Zellweger, Violinen sowie Julie Burgis, die auf der irischen Trommel ungewohnte Rhythmen schlug und ein irisches Lied sang. Die beschwingte, aber ein wenig fremd anmutende Volksmusik kam bei den Gästen sehr gut an.



Die Ausstellung am Hauptsitz in Glarus dauert bis 21. November und ist frei zugänglich: Montag bis Freitag, 8.00 bis 11.45 Uhr und 13.30bsi 17.00 Uhr
, Donnerstag bis 18.00 Uhr.