Traditionsgemäss findet die Glarner Landsgemeinde am ersten Sonntag im Mai statt. Genauso traditionsgemäss wird am Landsgemeindesonntag der Wetterbericht im Glarnerland mindestens so aufmerksam studiert wie das Memorial. Das ist auch 2012 nicht anders, denn am Wochenende sorgt ein umfangreiches Tiefdrucksystem nicht nur im Glarnerland für unbeständiges Wetter.
Einzug in Grau und mit Regenschutz
Beim feierlichen Einzug in den Ring sind die Regenwolken meist dicht, und es muss sogar mit Regengüssen gerechnet werden. Wenigstens ist die Temperatur einigermassen akzeptabel: Die Quecksilbersäule zeigt rund um den Zaunplatz, etwa 9 Grad.
Gut imprägnieren!
Bis zum Ende der Landsgemeinde hält das Regenwetter an. Wer über keinen ausreichend imprägnierten Regenschutz verfügt, erlebt eine unangenehme Landsgemeinde, denn zeitweise regnet es kräftig. Nicht nur die Glarner Regierungsvertreter müssen sich wasserfest einpacken, sondern auch die zahlreichen Ehrengäste, wie Bundesrat Didier Burkhalter, der Regierungsrat des Kantons Jura in corpore sowie die Generäle Korpskommandant Dominique Andrey und Divisionär Kurt Nydegger. Immerhin müssen sich die welschen Ehrengäste nicht grämen, denn in der Romandie ist es genauso nass wie im Glarnerland. Besonders wetterfest müssen die Hundebesitzer sein, wird doch das neue Tierschutzgesetz erst im abschliessenden Traktandum 17 behandelt. Die Temperatur erreicht maximal 13 Grad, und so werden auch die hitzigsten Glarner Gemüter schön cool bleiben, sei es beim Traktandum zum öffentlichen Verkehr oder bei der neuen Ruhetagsregelung.
Glarner Staatskalender zuverlässiger als jedes Wettermodell?
Seit Mitte des letzten Jahrzehnts berät SF METEO, der Wetterdienst des Schweizer Radios und Fernsehen, die Glarner Regierung bezüglich der Durchführung der Landsgemeinde. Am Leutschenbach macht in der Zwischenzeit der Spruch die Runde: «Schau besser in den Staatskalender, als auf die Wettermodelle!» Unter Landammann Robert Marti ist Regen und Sturm an einer Fahrt oder an einer Landsgemeinde schon fast Tradition. Als Marianne Dürst dagegen erste Frau Landammann war, gab es an jedem Glarner Festtag eitel Sonnenschein. Und nun? Der kommende Landammann Andrea Bettiga ist noch ein unbescholtenes Blatt. Als er 2011 in der Funktion des Landesstatthalters Fahrtsredner war, herrschte Kaiserwetter und auch am Zürcher Sechseläuten, als Andrea Bettiga für «Glarus brennt» Werbung machte, gab es Sonne satt. Es scheint aber so, als hätte der designierte Landammann seinen Kredit bei Petrus schon verspielt!
Erste Verschiebung seit 1978?
Bei extrem misslichen Wetterverhältnissen könnte die Landsgemeinde um eine Woche auf den 13. Mai verschoben werden. Aus logistischen Gründen wird aber nur im Notfall auf den Ersatztermin ausgewichen. Dies war letztmals 1978 der Fall. Ratsschreiber Hansjörg Dürst macht aber klar: «Nur wegen Regen wird die Landsgemeinde nicht verschoben. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Einzig Unwetter mit Sturm oder Gewitter oder sintflutartige Regengüsse wären Grund für eine Verschiebung.» Danach sieht es aber nicht aus. Über die Durchführung gibt Telefon 1600 am Sonntag ab 06.00 Uhr Auskunft, ebenso informieren Radio DRS in den Frühnachrichten von 07.00 und 08.00 Uhr und die Lokalmedien über die Durchführung.
Flohmarkt am Samstag
Am Samstag vor der Landsgemeinde findet in Glarus der traditionelle, grosse Flohmarkt statt. Auch die Marktfahrer müssen sich auf Regen und auf einzelne Gewitter einstellen. Es wird aber immerhin noch 17 Grad warm. Erst gegen Abend gibt es wahrscheinlich längere trockene Abschnitte.
Immer aktuell
Die neuesten Wetterinformationen zur Glarner Landsgemeinde gibt es laufend unter www.meteo.sf.tv und www.glarus24.ch.