Wichtige Entscheide für Glarus Süd gefällt

Die Projektleitung traf für die Schulen, die künftigen Werke, Wasser/Abwasserwesen sowie die neue Verwaltung richtungweisende Vorentscheide zuhanden des Lenkungsausschusses.



Aus der Arbeitsgruppe Schulstandorte werden an der kommenden Orientierungsversammlung Varianten und mögliche Entwicklungen aufgezeigt. Im Bild Martin Staub (Bild: zvg.)
Aus der Arbeitsgruppe Schulstandorte werden an der kommenden Orientierungsversammlung Varianten und mögliche Entwicklungen aufgezeigt. Im Bild Martin Staub (Bild: zvg.)

Das Thema Schulen wird an der kommenden Orientierungsversammlung im Zentrum stehen. Die von den Arbeitsgruppen eingereichten und von der Projektleitung gutgeheissenen Anträge werden in Schwanden ausführlich erörtert werden.
Einigkeit herrscht punkto kleinen Schulen darüber, die jetzigen Schulstandorte Sernftal, Sool, Schwändi, Braunwald – wenn möglich – beizubehalten. Ob dies bei der Sernftaler Primarschule in Engi oder Elm der Fall sein wird, wird derzeit entschieden. Den kleinen Schulen soll zwar Zeit und Flexibilität gegeben werden, um ihre neuen Schulprofile umzusetzen, zu evaluieren und sich einen festen Platz in der Schullandschaft Glarus Süd zu erarbeiten. Fest steht aber, dass die Existenz der Primarschulen Sool und Schwändi ausschliesslich von der Anzahl der Schülerinnen und Schüler abhängig bleibt. Fallen diese unter das gesetzliche Minimum von 16 Lernenden, sind diese Schulstandorte zu schliessen. Endgültig klären wird sich die Frage auf Schuljahresbeginn 2010/11. Die Bergschule Braunwald soll als Standortfaktor so lange wie möglich als Gesamtschule betrieben werden.

Geleitete Schulen und freie Schulortswahl


«Grundsätzlich soll künftig die Schulleitung die Kinder den einzelnen Schul-Standorten der Gemeinde zuteilen», erläutert Teilprojektleiter Martin Staub den entsprechenden Arbeitsgruppenantrag. Eltern können im Sinne einer freien Schulortswahl Gesuche für einen anderen Standort stellen. Ein unnötiger Schülertourismus ist laut Meinung der Projektleitung zu verhindern.
Einverstanden ist die Projektleitung auch mit der erarbeiteten Organisation der Schulen in Glarus Süd. Das favorisierte Modell sieht nebst den Schulbehörden auf der strategischen Ebene eine Abteilungsleitung Bildung mit drei regionalen Schulleitungen sowie Schulhausvorstände nach Bedarf auf der operativen Ebene vor.
Aus der Arbeitsgruppe Schulstandorte werden an der kommenden Orientierungsversammlung Varianten und mögliche Entwicklungen aufgezeigt. Ab 2010/11 werden Oberstufenschulen im Sernftal, Schwanden und Linthal geführt. Die beiden Oberstufenschulen in Matt und Linthal werden kooperativ (mit Jahrgangsklassen) organisiert. Der Standort Hinterland ist Linthal. Nur im Falle von Raumknappheit in der Übergangszeit müsste das Schulhaus (Realschule) in Luchsingen noch genutzt werden.

Getrennte Forst- und Werkbetriebe


In Glarus Süd soll mit getrennten Forst-/Werkbetrieben gestartet werden. Für die Zukunft der heutigen Forst- und Werkbetriebe wurde das Modell mit fünf gemeinsamen oder gemischten Forst-/Werkbetrieben, das von Teilprojektleiter Walter Elmer favorisiert wird, gegenüber dem Modell mit getrennten Betrieben nochmals ausgiebig diskutiert.

Die Projektleitung liess sich schliesslich mehrheitlich für das von der Arbeitsgruppe grossmehrheitlich bevorzugte getrennte Betriebsmodell überzeugen. Konkret bedeutet dies fünf Forstreviere (Engi-Sool, Elm-Matt, Mitlödi-Haslen, Rüti-Luchsingen inklusive Braunwald, Linthal) mit vier Betriebsfilialen in Schwanden, Elm, Betschwanden (mit Unterstandort Braunwald) und Linthal. Im Organigramm vorgesehen ist auch eine Chefstelle Landwirtschaft/Alpen. Die künftigen Werkbetriebe beantragt die Arbeitsgruppe in Engi, Schwanden, Betschwanden (Unterstandort Braunwald) und Linthal.

Weiter wurde zuhanden des Lenkungsausschusses der Vorentscheid getroffen, wo die Wasser- und Abwasserversorgung verankert werden soll. Die Projektleitung empfiehlt, letztere als öffentliche Aufgabe den Werken zu übertragen. Es soll indes möglich sein, dass die Werkbetriebe Leistungsvereinbarungen mit den neuen technischen Betrieben abschliessen, welche als öffentlich-rechtliche Anstalt für die Stromversorgung die heutigen EWs ablösen.
Fest steht, dass es künftig auch einen Chef Wasser geben wird.

Die neue Verwaltung nimmt Formen an


Teilprojektleiter Hans-Rudolf Forrer stellte das Organigramm der neuen Verwaltung von Glarus Süd vor, bei dem insgesamt mit 22 bis 23 Vollzeitstellen gerechnet wird. Die Projektleitung liess sich von der Variante, welche die Arbeitsgruppe für Kanzlei, Finanzwesen, Einwohneramt sowie Hoch- und Tiefbauamt einstimmig erarbeitet hat, überzeugen.

Als Stabsstellen unter dem Gemeindepräsidium sind eine für den Rechtsdienst-/Personal und ein mit 150-Stellenprozent gut dotiertes Sekretariat Gemeindepräsidium vorgesehen.

Das Modell hält bei den Stellenprozenten die von der kantonalen Arbeitsgruppe vorgeschlagenen Vorgaben ein. In der Übergangszeit könnten diese Stellenprozente allenfalls nicht reichen, so Hans-Rudolf Forrer.

Jakob Etter stellte nochmals klar, dass für alle von der Projektleitung getroffenen Vorentscheide gilt, dass sie noch an den Lenkungsausschuss gehen und von der Auftraggeberversammlung beurteilt werden. Zuletzt werden die Bestvarianten der im September 2009 zu wählenden neuen Gemeindebehörde überreicht. Dieses politische Gremium habe schliesslich das Sagen.

Ja zu vier Investitionskrediten


Die Gemeinde Schwanden beantragt der Herbstgemeinde eine neue Linthbrücke als Ersatz für die heutige Eisenbrücke. Diese soll 560 000 Franken kosten. Weiter möchte sie für
503 000 Franken die anschliessenden Werkleitungen bis zum «Barrierenbeck» erneuern.
Die Projektleitung ist mit diesen notwendigen Investitionen einverstanden.

Grünes Licht gibt sie auch für die Erneuerung des Mettmen-Stafels, wofür ein Kredit von
375 000 Franken zu gewähren ist. Die geplante Investition wird von der Projektleitung als zukunftsträchtig erachtet.

Ebenfalls wird dem Lenkungsausschuss die Flinsensanierung an der Niederentalstrasse mit Kosten von 300 000 Franken empfohlen.

Die Projektleitung lehnt indes ein limitiertes Vorkaufsrecht für die Liegenschaft «ehemaliges Schulhaus Leuggelbach» an die Stiftung pro Leuggelbach ab.

Öffentliche Informationsveranstaltung

Am Dienstag, 4. November, 20 Uhr, veranstaltet die Projektleitung Neue Gemeinde «Glarus Süd» eine weitere Orientierungsversammlung im Gemeindezentrum Schwanden. Hauptthema werden die Schulen in Glarus Süd im Rahmen der neuen Einheitsgemeinde sein.Zudem informieren die Arbeitsgruppen über weitere Vorentscheide und Anträge, so vor allem in den Bereichen Gemeindeorganisation, Verwaltung, Werk- und Forstbetriebe, Energie und Versorgung. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen. (