Wichtiger Meilenstein erreicht

Die Jahresrechnung 2014 der Gemeinde Glarus schliesst bei einem Gesamtaufwand von CHF 51,4 Mio. und einem Gesamtertrag von CHF 53,5 Mio. mit einem Ertragsüberschuss von CHF 2,1 Mio. ab.



(Motivbild: jhuber)
(Motivbild: jhuber)

Das Budget 2014 sah einen Aufwandüberschuss von CHF 1,3 Mio. vor. Die total realisierten Investitionen belaufen sich 2014 auf CHF 4,1 Mio. Bei Abschreibungen von CHF 6,8 Mio. resultiert ein Gesamt-Cash-Flow von CHF 8,6 Mio. Der Selbstfinanzierungsgrad der in der Investitionsrechnung verbuchten Investitionen beträgt 310,2 Prozent. Das Eigenkapital beträgt Ende 2014 54,4 Mio. Und das Nettovermögen der Gemeinde beläuft sich auf CHF 21,8 Mio., was einem sehr guten Wert von CHF 1766.– pro Einwohner entspricht.

Im Vergleich zum Budget fällt das Jahresergebnis 2014 vor allem dank deutlich höheren Steuererträgen sehr positiv aus. Die beiden grossen Aufwandpositionen Personal sowie Sach- und Betriebsaufwand liegen innerhalb der budgetierten Erwartungen. Der gute Jahresabschluss 2014 erlaubte die Vornahme zusätzlicher Abschreibungen von CHF 3,7 Mio. Damit können zukünftige Erfolgsrechnungen entlastet und die Voraussetzungen für anstehende Investitionen verbessert werden. Der Gemeinderat stellt fest, dass die Jahresergebnisse noch stark schwanken, was jeweils mit sehr unterschiedlichen, ausserordentlichen Faktoren zusammenhängt:

-Gesamtergebnis 2011: +3,5 Mio.
-Gesamtergebnis 2012: -3,2 Mio.
-Gesamtergebnis 2013: -0,8 Mio.
-Gesamtergebnis 2014: + 2,1 Mio

Insgesamt ist die Gemeinde Glarus in der Lage, die Erfolgsrechnung wie vom Finanzhaushaltgesetz gefordert, mittelfristig ausgeglichen zu gestalten. Es wird in den kommenden Jahren insbesondere aufmerksam zu beobachten sein, wie sich der Steuerertrag entwickeln wird. Die aktuellen Erfahrungswerte sind noch wenig verlässlich.

Das Jahresergebnis 2014 zeigt, dass der eingeschlagene Weg stimmt und – ohne weitere überraschende Effekte – das Ziel einer nachhaltig ausgeglichenen Erfolgsrechnung bis 2017 erreichbar ist. Die Neuorganisation der Gemeinden im Kanton Glarus trägt wesentlich dazu bei, dass die finanziellen Mehrbelastungen zum Fusionszeitpunkt (siehe Info-Box Fusionsdividende) überhaupt verdaut werden können. Die Gemeindestrukturreform zeigt auch aus finanzieller eine perspektive Wirkung.

Der Jahresabschluss 2014 ist eine kurzfristige Betrachtung eines einzigen Geschäftsjahres. Bei aller Freude über den guten Rechnungsabschluss erkennt der Gemeinderat in einer längerfristigen Mehrjahres-Betrachtung folgende drei Hauptrisiken für die definitive Stabilisierung der Erfolgsrechnung:

  1. Ein rasch und stark steigendes Zinsniveau
  2. Abnehmende Konsequenz der Arbeiten zum Rechnungsausgleich
  3. Zu tiefe Investitionstätigkeit führt in späteren Jahren zu (über-) grossem Nachholbedarf.

    Gemeinderat und Geschäftsleitung begegnen diesen Risiken aktiv:
  1. Weiterer Abbau der Fremdkapitalbelastung, was erfreulicherweise dank des guten Jahresabschlusses 2014 möglich ist
  2. Interne und externe Kommunikationsmassnahmen und klare Vorgaben für die kommenden Budgetierungen
  3. Intensivierung der Planung grösserer Investitionsvorhaben in die Strassen-, Entsorgungs-, Freizeit- und Sportinfrastruktur sowie weitere Verbesserung der Investitions-Voraussetzungen und des Investitions-Controllings

    Mit Blick auf die kommenden Finanz- und Budgetdiskussionen ist es dem Gemeinderat sehr wichtig, dass zwischen Entlastungsanstrengungen in der Erfolgsrechnung und der notwendigen, deutlich stärkeren Investitionstätigkeit in die Zukunft und Entwicklung der Gemeinde unterschieden wird. Es gilt das Motto: «sparen in der Erfolgsrechnung, tätigen der richtigen Investitionen». Mit zu tiefen Investitionen ist langfristig nichts gespart.

    Der Gemeinderat schaut zuversichtlich auf die nächsten Jahre und dankt der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden für die hohe Finanzdisziplin und die gleichzeitig sehr wirkungsvolle Arbeit im Dienste der Öffentlichkeit.