Wie kann man lokal produzierten Strom lokal verbrauchen?

Dezentral produzierter Strom sollte wenn möglich in der Region verbraucht werden, damit keine Netzausbauten erforderlich sind und nur geringe Transportverluste auftreten. Wie kann man dies organisieren damit z.B. Nachbarn vom Solarstrom auf einem Gebäude profitieren können? Öffentlicher Vortrag der Energieallianz Glarus-Linth am 13. Januar um 19.30 Uhr in der Berufsschule Ziegelbrücke.



Die Energieallianz Glarus-Linth ist ein unabhängiger
Die Energieallianz Glarus-Linth ist ein unabhängiger

Wer heute eine Fotovoltaik-Anlage bei der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) anmeldet, hat keine realistischen Chancen, jemals eine Vergütung für den Solarstrom zu bekommen. Die Warteliste umfasst bereits mehr 35 000 Anlagen! Zurzeit werden deshalb grosse Strom erzeugende Anlagen nur noch realisiert, wenn ein hoher Anteil des Stromes selbst verbraucht werden kann. In diesem Falle rentiert die Anlage nach wie vor.

Eine weitere – bisher praktisch unbekannte – Möglichkeit besteht darin, den Strom in einer Verbrauchsgemeinschaft in der Nachbarschaft zu verbrauchen. Produzenten und Konsumenten schliessen sich zu einem Verein oder einer Genossenschaft zusammen. Der produzierte Strom wird in einen virtuellen Pool gespiesen und aus diesem Pool bezogen.

In der Gemeinde Gachnang TG betreibt die Genossenschaft «change38» ein entsprechendes Pilotprojekt mit einem Online-Strom-Pool. Es handelt sich um das erste derartige Projekt in der Schweiz. Mit einem raffinerten Anreiz-System werden Stromproduktion und Stromnachfrage so weit wie möglich angeglichen. Dieses Modell eignet sich aber auch für die Steuerung und Verrechnung des Eigenverbrauches in Mehrfamilienhäusern.

Robert Bühler, Initiant und Motor des Pilotprojektes in Gachnang, wird das Projekt vorstellen und Fragen beantworten. Der Vortrag wird organisiert von der Energieallianz Glarus-Linth und findet am Mittwoch, 13. Januar, um 19.30 Uhr in der Berufsschule Ziegelbrücke statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Die Energieallianz Glarus-Linth ist ein unabhängiger, nicht gewinnorientierter Verein mit dem Ziel, den Anteil an lokal produzierter Energie im Kanton Glarus und in der Linthebene bis und mit Rapperswil-Jona zu erhöhen. Dazu soll einerseits die Energie effizienter genutzt und andererseits soll vermehrt erneuerbare Energie in der Region produziert werden. Dies verringert die Abhängigkeit vom Ausland und schafft regionale Arbeitsplätze.

Öffentlicher Vortrag am Mittwoch, 13. Januar, um 19.30 Uhr in der Berufsschule Ziegelbrücke, anschliessend Apéro.
www.energieallianz-glaruslinth.ch