Wie man nicht aufsteigt und dennoch die gute Laune behält

Ein starkes Lenzburg setzte den Glarner Aufstiegsgelüsten ein Ende. Im entscheidenden Match gelang den Glarner Schachspielern an keinem der sechs Brettern ein Sieg und so bleibt Glarus auch 2018 in der 2. Liga.



Sergio Gioia steuerte mit seinem Remis den ersten halben Punkt bei. (Bild: zvg)
Sergio Gioia steuerte mit seinem Remis den ersten halben Punkt bei. (Bild: zvg)

Schachspieler haben und pflegen ihren Ruf als verschrobene Käuze. Dennoch hätte für Aussenstehende eine Szene nach dem Aufstiegsspiel wohl bizarr gewirkt: Da plauderte der künftige Glarner Mannschaftsleiter gut gelaunt mit seinem Lenzburger Kollegen, der nach dem gelungenen Aufstieg der Aargauer eher sorgenvoll wirkte. Verkehrte Welt? Nicht für Insider, denn der Übergang von der 2. zur 1. Liga ist in der Mannschaftsmeisterschaft eine grosse Hürde. Nicht nur das höhere Spielniveau, sondern vor allem die grössere Mannschaft, die ein Verein bereitstellen muss, ist für kleinere Vereine eine oft zu grosse Herausforderung.

Glarus von Beginn an unter Druck

Das Spiel um den Aufstieg war für Glarus von Beginn an eine harzige Sache. An keinem Brett gelang es, einen schnellen Angriff zu lancieren. Nach einer Stunde sicherte Sergio Gioia ein Remis, dem nach einer weiteren Stunde Martin Dürst ein weiteres Remis folgen liess. Dürst war es gelungen, sich aus einer schwierigen Lage zu befreien, aber die Festung von Björn Backlund zu knacken, war unmöglich. Noch war alles offen. Die Entscheidung fiel, als Oswald Bürgi einen Springer und in der Folge die Partie verlor und Olga Kurapova ebenfalls aufgeben musste. Auch wenn Jan Selinga und Peter Fuchs noch zum 3:3 aufholen würden, hätte die bessere Feinwertung zugunsten der Lenzburger gesprochen. Beide Glarner kämpften noch weiter, gaben dann aber ebenfalls ihre Partien remis.

Trotz allem eine erfolgreiche Saison

Auch wenn der Aufstieg misslang, Glarus kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. In den letzten vier Saisons hat Glarus drei Mal einen Spitzenplatz in der 2. Liga erreicht, eine Saison lang spielte man sogar in der 1. Liga. Natürlich hätte Glarus den Aufstieg gerne genommen, aber die Mannschaft lebt auch in der 2. Liga gut. Integriert man das Resultat der zweiten Mannschaft, die den Wiederaufstieg in die 3. Liga erreicht hat, in die Saisonbetrachtung, dann muss man zum Schluss kommen: Die Saison 2017 war für die Glarner Schachteams eine gelungene Saison.