«Besondere Merkmale im Berichtsjahr waren ein milder Winter und das Ende der Pandemie. Beides hatte einen gewissen Einfluss auf das Unfallgeschehen», meinte Anton Landolt, Chef Spezialdienste an der Medienorientierung zur Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik 2022 am letzten Dienstag. Konkret zeigte sich dies mit weniger Unfälle in den Wintermonaten, mehr Unfälle aufgrund des Lenkerzustandes, im speziellen Alkohol.
Im Jahr 2022 registrierte die Kantonspolizei im Kanton Glarus 396 Verkehrsunfälle. Dies entspricht ziemlich genau dem Vorjahreswert von 392 Unfällen. Die Unfallzahlen bewegen sich grundsätzlich auf stabilem Niveau. Viele Zahlen haben einen ähnlichen Wert wie im Vorjahr. Auffällig ist hingegen der Anstieg des Personenschadens: Das Jahr 2022 forderte zwei Todesopfer, nachdem 2020 und 2021 keine Toten zu beklagen waren. Der Fünfjahresschnitt lag Ende 2022 bei 1,2 Todesopfer pro Jahr.
Mit einem Total von 117 Verletzten (Vorjahr 98) stieg der Jahreswert wieder über 100. Sowohl die Todes- wie auch die Verletztenzahlen bewegen sich seit mehreren Jahren in einer relativ engen Bandbreite mit ähnlichen Schwankungen, weshalb kein eindeutiger Trend nach oben oder unten ausgemacht werden konnte.
Rezept für eine unfallfreie Fahrt
Die Kantonspolizei versucht das Verkehrsunfallgeschehen mit verschiedenen Massnahmen auch 2023 positiv zu beeinflussen. Sie appelliert an die Disziplin, mahnt zur Vorsicht und ruft die Erfolgsfaktoren für eine unfallfreie Fahrt in Erinnerung: Aufmerksamkeit, angepasste Geschwindigkeit und genügend Abstand.
Stabile Zahlen in der Kriminalstatistik
Die Kriminalstatistik 2022 des Kantons Glarus weist ein Total von 1697 Straftaten aus. Dies entspricht einer Abnahme von 36 Straftaten gegenüber dem Vorjahr (-2%). Der 5-Jahres-Durchschnitt liegt bei 1572, über 10 Jahre bei 1709 Straftaten. Somit ist weiterhin eine stabile Kriminalitätsrate festzustellen. Hier betonte Rolf Gubser, Chef Kriminalpolizei, dass einzelne Täter und Gruppierungen mit vielen Straftaten einen grossen Einfluss auf die Zahlen und Verteilungen haben können.
Zugenommen haben Delikte im Bereich EBD (+43), Delikte gegen die Freiheit, wie Drohung, Nötigung und Hausfriedensbruch (+58), strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität (+14) und die Cyberdelikte (+20). Diese Zunahmen liegen jedoch insgesamt im langjährigen durchschnittlichen Rahmen bzw. übersteigen den langfristigen Trend nicht.
Abgenommen haben die Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz (-52) und das Ausländergesetz (-13). Diese Abnahmen sind unauffällig.
