Wildbienenhotels sind ein Erfolgsmodell

Die im letzten Jahr lancierten Wildbienenhotels sind ein Erfolg. Insgesamt wurden bis jetzt 149 hergestellt und in Braunwald und Elm montiert. Die Wildbienen gehören neben den Honigbienen zu den wichtigsten Bestäubern von Wild- und Kulturpflanzen.



Präsident avoi
Präsident avoi

Zu einem Event über Wildbienenhotels in Braunwald durfte am vergangenen Sonntag Andi Lienhard, Präsident von Avoi, eine stattliche Anzahl von Gästen, vor allem aber Besitzer von Wildbienenhotels, willkommen heissen. Er dankte allen Eigentümern, die ein Wildbienenhotel gekauft haben und dieses aufstellen liessen. Er sei überrascht vom Verkaufserfolg und bezeichnete das Wildbienenhotel als ein Erfolgsmodell. Avoi in Niederurnen, das Kompetenzzentrum im 2. Arbeitsmarkt, sei mit der Herstellung über längere Zeit ausgelastet gewesen, benötigt doch ein Modell rund 400 Arbeitsschritte.

Vor allem zwei Standorte


Mirko P. Slongo, Geschäftsführer von Avoi, konnte erfreut feststellen, dass insgesamt 149 Wildbienenhotels hergestellt und davon 113 in Braunwald und 36 in Elm montiert wurden. Diese beiden Gemeinden bieten den Wildbienen optimale Standorte und auch geeignete Nahrung. Wie Slongo weiter ausführte, verwendete man für die Herstellung ausschliesslich Schweizer Holz und im letzten halben Jahr sogar Glarner Holz. Die Wildbienenhotels wurden alle in den Avoi-Werkstätten in Niederurnen unter der Anleitung von Daniel Mathiuet, Bereichsleiter Schreinerei, durch Stellensuchende hergestellt. Die Montage gestaltete sich besonders im autofreien Braunwald als sehr aufwendig und forderte den Stellensuchenden und Festangestellten tagelange, körperlich teilweise anstrengende Arbeit ab.

Wissenswertes über die Wildbienen

Dr. Antonia Zurbuchen, Biologin und Autorin des Buches «Wildbienenschutz – von der Wissenschaft zur Praxis», hielt nun ein fundiertes Referat über die Wildbienen. Diese gehören nebst der Honigbiene zu den wichtigsten Bestäubern von Wild- und Kulturpflanzen. In der Schweiz leben rund 600 verschiedene Wildbienenarten. Manche winzig klein und andere deutlich grösser als Honigbienen. Die Farben- und Formenvielfalt ist riesig. Rund die Hälfte der heimischen Arten ist bedroht, weil ihre Nistplätze und geeignete Nahrungspflanzen zunehmend seltener werden. Wildbienen haben sehr faszinierende Lebensweisen und unterschiedliche Bedürfnisse. So gibt es viele hochspezialisierte Arten, die ihre Nachkommen z.B. ausschliesslich mit Pollen von Glockenblumen ernähren oder ihre Nester nur in leeren Schneckenhäusern bauen. Vor allem der Rückgang an artenreichen Blumenwiesen und Kleinstrukturen wirken sich ungünstig auf die Wildbienen aus. Heute bietet aber gerade auch der Siedlungsraum verschiedene Möglichkeiten, den Wildbienen zu helfen. Nun kann mit Wildbienenhotels einem Viertel der Wildbienenarten ein Nistplatz geboten werden.

Die Wildbienenhotels, die nun anders aussehen als die ersten Modelle, können zum Preis von 35 Franken bei avoi in Niederurnen weiterhin bestellt werden.