Wildkrankheiten – Ursachen und Wirkung

An die hundert Jägerinnen und Jäger sowie Interessierte folgten der Einladung des Glarner Jagdvereins zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema «Wildkrankheiten – Ursachen und Wirkungen». Im vollbesetzten Panoramasaal der lintharena sgu in Näfels referierte zu diesem Thema fundiert und kompetent Dr. Rolf Hanimann, Kantons-Tierarzt für die Kantone Graubünden und Glarus.



Die Jagdhorngruppe unter der Begleitung von Manfred Bertini. (Bilder: hasp) Dr. Rolf Hanimann begeisterte mit seinem Vortrag über «Wildkrankheiten». Blick in den Panoramasaal der lintharena sgu in Näfels. Kantons-Tierarzt Dr. Rolf Hanimann. Zwei
Die Jagdhorngruppe unter der Begleitung von Manfred Bertini. (Bilder: hasp) Dr. Rolf Hanimann begeisterte mit seinem Vortrag über «Wildkrankheiten». Blick in den Panoramasaal der lintharena sgu in Näfels. Kantons-Tierarzt Dr. Rolf Hanimann. Zwei

Wildbret als Nahrungsmittel erfreut sich immer mehr wachsender Beliebtheit, unter anderem auch wegen seiner hervorragenden Qualität. Unsere Jäger und Jägerinnen tragen dafür auch die Verantwortung, dass der Endverbraucher nur gesundheitlich unbedenkliches Fleisch zum Kauf angeboten bekommt. Damit das funktioniert, ist das genaue Beobachten des noch lebenden Wildtieres als auch die sorgfältige Untersuchung der inneren Organe beim Versorgen des erlegten Stückes Pflicht. Unserer Nimrode sind mit dem aktuellen Thema «Wildkrankheiten» deshalb immer wieder konfrontiert.

Thema brennt unter den Nägeln

Fritz Stüssi, Präsident des Glarner Jagdvereins, zeigte sich bei seiner Begrüssung sichtlich erfreut über den Grossaufmarsch der Jägerinnen und Jäger, unter ihnen auch dem Thema zugewandte Interessierte. Ebenso erfreut zeigte er sich über die Anwesenheit von Dr. Rolf Hanimann, Kantons-Tierarzt der Kantone Graubünden und Glarus. Sein rund anderthalbstündiges, hochinteressantes Referat stiess dabei auf grosse Beachtung und die im Anschluss an das Referat entstandene Diskussion war Beweis, dass dieses aktuelle Thema viele der Anwesenden unter ihren Nägeln brannte.

Was sind Wildkrankheiten?

Wildkrankheiten sind Krankheiten, die das Wild befallen können. Zu ihnen gehören durch Viren oder durch Bakterien bedingte Infektionskrankheiten, parasitäre Krankheiten, Vergiftungen, Pilzinfektionen, Geschwülste, Missbildungen und Verletzungen. Eigentlich kennt oder sollte jeder Jägerin oder Jäger diese Problematik kennen. Der Informationsabend im sgu dürfte deshalb für die meisten der Anwesenden ein gelungenes Refreshing, für die anderen einen lehrreichen Abend zu diesem Thema gewesen sein.

Rechtzeitiges Erkennen ist wichtig!

Der Jäger kennt Ausdrücke wie Zoonose, Seuchen, Parasiten und Beispiele von Wildkrankheiten. Er fragt sich nach deren möglichen Ursachen und achtet auf Auffälligkeiten am Wildtierkörper, die auf mögliche Krankheiten hinweisen. Infolge muss er die richtigen Massnahmen beim Entdecken solcher Auffälligkeiten und Veränderungen treffen und vor allem die wichtigsten Wildkrankheiten kennen. Auch das Thema «Wildbret-Hygiene» und die einschlägigen rechtlichen Grundlagen, wie das Jagdrecht, Tierseuchenrecht und Lebensmittelrecht müssen genau beachtet werden. Nicht vergessen: Ab dem 1. September 2018 treten die angepassten Lebensmittel-Vorschriften in Kraft! Dies alles dient zum rechtzeitigen Erkennen und richtige Vorgehen bei einer Krankheit. Im Weiteren beurteilt er eine Krankheit nach vorgegebenen Kriterien wie beispielsweise die Krankheitsursache und den Krankheitsverlauf.

Wann besteht ein Krankheitsverdacht?

Beispielsweise beim Ansprechen. Verhaltensstörungen, Bewegungsstörungen, Verletzungen, Abmagerung und Durchfall sind klare Zeichen für eine Krankheit. Aber auch beim erlegten Tier sind untrügliche Zeichen einer Krankheit erkennbar, beispielsweise ein verklebte Körperöffnung, Fehlstellungen der Gliedmassen, Abmagerung, Ausfluss aus Körperöffnungen, Verletzungen, Schwellungen. Auch beim Aufbrechen muss der Jäger auf die Unterhautbeschaffenheit, Fettqualität und -farbe, Inhalt von Brust- und Bauchhöhle achten. Situativ gilt es deshalb einen Tierarzt beizuziehen.

Was gibt es für Infektionskrankheiten?

Wir reden von Parasiten, Bakterien, Viren und Pilzen. Hier unterscheiden wir zwischen Ektoparasiten und Endoparasiten. Zu den Ektoparasiten gehören Zecken, Grabmilben, Flöhe, Läuse und Lausfliegen. Wenn wir von Endoparasiten sprechen, meinen wir Bandwürmer, unter anderem der auch für Menschen äusserst gefährliche Fuchsbandwurm, vom grossen und kleinen Leberegel, von Rundwürmern (grosser und kleiner Lungenwurm) sowie Nasen -und Rachenbremsen.

Weiterbildungstag 2018 zum Thema «Wildbret-Hygiene»

Samstag, 11. August 2018, findet von 09.30 – 16.00 Uhr zum Thema «Wildbret-Hygiene» ein Weiterbildungstag in Theorie und Praxis im Restaurant Bären in Netstal statt. Anmeldung unter www.spw.ch/gl erforderlich!