Wildruhezonen: Verhältnismässigkeit wahren



Leserbrief von Hansueli Rhyner (zvg)
Leserbrief von Hansueli Rhyner (zvg)

Der Glarner Bergführer Verband empfiehlt der Landsgemeinde, bei Traktandum 14 betreffend Wildruhezonen dem Antrag von Regierungsrat und Landrat zuzustimmen.

Die Bergführer haben ein grosses Interesse an einer intakten Natur. Dennoch müssen die Verhältnismässigkeit beim Ausscheiden von Wildruhezonen und der freie Zugang zu den Bergen gewährleistet sein. Unverhältnismässige Schutzzonen und Betretungsverbote schränken die Bergführer bei ihrer Arbeit ein. Im Vergleich zu anderen Kantonen ist die Gesamtfläche der Schutzzonen im Glarnerland aktuell zu gross. Nötig sind jedoch keine grossen Umzonungen, sondern nur kleine Anpassungen mit Augenmass.

Die grösste Gefahr für Konfliktzonen liegt im Wald und entlang der Waldgrenze. Bei uns im Glarnerland führen jedoch fast alle Skitourenrouten in den Waldgebieten entlang von Alp- und Forststrassen. Wilde Waldabfahrten gibt es bei uns praktisch keine. Die Störungen des Wildes durch Skitouristen sind deshalb gering.

Zu diesem Schluss kommt auch eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die im Auftrag des Kantons das Konfliktpotenzial im Freiberg Kärpf untersucht hat. Laut dieser Analyse gibt es im Freiberg – wo sich doch einige bekannte Skitouren befinden – viel weniger Störungen des Wildes durch Skitourenfahrer und Bergsteiger als gemeinhin angenommen. Das Projekt zur Überprüfung des Freibergs Kärpf hat zudem gezeigt, dass der Regierungsrat mit gutem Willen und unter Einbezug aller Beteiligten gute Lösungen finden kann.

Der Bergführer Verband ist überzeugt, dass durch eine gute Zusammenarbeit auch die Wildruhezonen verhältnismässig angepasst werden können. Er stellt sich als Interessenverband für Gespräche mit der Regierung gerne zur Verfügung und unterstützt die vorgeschlagene Änderung des kantonalen Jagdgesetzes.