Der sehr gut besuchte Einsetzung-Gottesdienst mit Kirchgänger/-innen und Kirchbehörden aus dem ganzen Kanton war für Kirchenrats-Präsident Frank Gross sicher Balsam für die Seele. Aber was ist eigentlich die Aufgabe der Kirche? Dekan Pfarrer Peter Hofmann lieferte die Antwort bei seiner Einführung mit dem Zitieren der kantonalen Kirchenverfassung, in der u.a. steht: «Sie dient mit ihren Kirchgemeinden dem Volk durch die Verkündigung des Evangeliums und setzt sich ein für die kirchliche Gemeinschaft.» Dienen gehöre zwar nicht mehr zu unserem Wortschatz und doch: «Füreinander sollen wir da sein, nicht übereinander». Mit diesen Worten bat er Bert Missal zu sich, schritt zum Amtsgelübde und erteilte den Segen. Anschliessend las er mit Kirchenrätin Claudia Pesenti die Fürbitten.
Aufbauen auf dem Fundament Jesus Christus
Pfarrer Missal befasste sich in der Predigt mit seinem Taufspruch (1. Korinther 3, 11): «Ein anderes Fundament kann niemand legen als das, welches gelegt ist: Jesus Christus.» Er verdankt diesen Spruch entweder seiner Mutter oder der Pastorin, die ihn getauft hat. Überhaupt sei sein Lebenslauf von Frauen geprägt worden. Ihm ist es wichtig zu betonen, dass Gott uns Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, als Mann und Frau. Jesus Christus als Mann zeigt uns Gott, von dem die Bibel sagt, Gott ist nicht Mann noch Frau. So sei es auch nicht wichtig, ob in Netstal die Pfarrperson nun ein Mann oder eine Frau sei. Wichtig ist, dass Jesus Christus im Zentrum steht und damit Gott. In der Person von Jesus Christus begegnet uns die Tiefe und Weite Gottes, aus der uns Kraft zuwächst. In jeder Schwäche, Einsamkeit und Not dürfen wir uns ihm zuwenden und gewiss sein: keinen Absturz, keinen Riss gibt es, der nicht Halt finden kann in der Liebe zu Gott. Gottes Wort ist ein Licht auf unseren Wegen.
Mit dem Kanon «Fride wünsch ich diir» zeigte der aus Deutschland stammende neue Pfarrer, dass er mit unserer Mundart gut vertraut ist. Weniger gut vertraut waren die Kirchenbesucher/-innen mit dem Singen dieses Kanons. Da ist noch viel Luft nach oben.
Beim anschliessenden Apéro auf dem Chilcheplatz hatte die engagierte Pfarrfamilie Missal (Ehefrau Katja hat das Sekretariat der Kirchgemeinde übernommen und Tochter Rahel spielt in der Kirche Violine) Gelegenheit, sich mit dem «Volk» zu unterhalten.