Wir haben das Privileg, in einem wunderschönen und friedlichen Land zu leben

Die Oberurner feierten den Geburtstag unserer Eidgenossenschaft würdig und besinnlich. Für die Organisation war der örtliche Verkehrsverein zuständig. Die Festansprache hielt «Heimweh»-Sänger und Radio Zürisee-Moderator Markus «Stadi» Stadelmann. In seiner gehaltvollen und zum Nachdenken anregenden Ansprache hielt der Festredner seinen Zuhörern einen eindrücklichen Spiegel unserer Gesellschaft vor. Das jeweils nachfolgende Feuerspektakel an der Mariawand konnte aus bekannten Gründen nicht durchgeführt werden.



Besinnliche 1. Augustfeier auf dem Rautischulhaus-Platz in Oberurnen (Bilder: hasp)
Besinnliche 1. Augustfeier auf dem Rautischulhaus-Platz in Oberurnen (Bilder: hasp)

Erfreulich viele Festteilnehmer pilgerten am Sonntagabend 1. August, auf den mit Fahnen und Girlanden geschmückten Platz vor dem Rautischulhaus, um dort die Geburtsstunde unserer Eidgenossenschaft zu feiern. Nach einem tollen Konzert durch die Harmoniemusik Oberurnen und der musikalischen Leitung ihres Dirigenten Helmut Fritschi hiess Interim-Verkehrsvereinspräsident Andreas Reichlin die zahlreichen Festteilnehmer herzlich willkommen. Mit Applaus quittierte das Festpublikum seine Mitteilung, dass Bratwürste und Servela vom Verkehrsverein gespendet seien. Eher weniger Freude hatten sie an der Mitteilung, dass man dieses Jahr wegen grosser Waldbrandgefahr auf das Glutspektakel an der Mariawand verzichten muss.

Den diesjährigen Festredner an der 1.-August-Feier in Oberurnen braucht man nicht erst vorzustellen. Als markante Bassstimme beim bekanntesten Männerchor der Schweiz «Heimweh», versierter Moderator bei Radio Zürisee und talentierter Schauspieler bei der Cliibüni Glärnisch gehört «Stadi» zu den Schwergewichten in der Musik- und Radioszene. Eine Kostprobe seines rhetorischen Könnens erlebten die zahlreich anwesenden Teilnehmer an der Bundesfeier der Gemeinde Oberurnen auf dem Platz vor der Mehrzweckhalle in Netstal. In einer gehaltvollen, zum Nachdenken animierenden Festansprache hielt Stadelmann seiner Zuhörerschaft schonungslos den Spiegel unserer Gesellschaft vor und erinnerte bei seinen Ausführungen daran, in was für einem tollen Land im Vergleich zu anderen Ländern wir eigentlich leben dürfen, was keineswegs eine Selbstverständlichkeit sei.

Wir leben in einem privilegierten Land

«Ist es nicht so, dass wir eigentlich in einem Land zuhause sind? Ist es nicht so, dass wir eine der schönsten Landschaften von diesem Planeten mehr oder weniger direkt vor unserer Nase haben und ist es nicht so, dass wir unser WC mit besserem und saubererem Wasser spülen, als der grösste Teil der Menschheit überhaupt zum Trinken zur Verfügung hat? Alles Fragen, die zum Nachdenken anregen. In seinen Schlussworten wünschte sich der mikrofongewohnte Redner, dass wir alle viel bewusster und zufriedener mit den Sachen umgehen sollten, die wir haben. Dass wir unser Glück nicht von Meinungen anderer abhängig machen sollte. Dass wir vielmehr auf uns selbst hören und auf diesem Weg herausspüren, was für uns gut ist. Er wünschte sich auch, dass wir uns als Glarnerinnen und Glarner, als Schweizerinnen und Schweizer oder ganz grundsätzlich als Menschen und Teil dieser Gesellschaft, egal von wo man ist, wieder etwas mehr zu Herzen nehmen, auf was es wirklich ankommt. Und dass wir so zu einer eingespielten Gesellschaft werden, wo es keine Allüren gibt, wo keiner besser sein will als der andere. Eine Gesellschaft, bei der man gegenseitig Rücksicht nimmt und wo man sich und seinem Umfeld Sorge trägt und wo man zufrieden ist, mit dem, wo man hat.

Beim gemütlichen Beisammensein bei Gratiswurst und Brot und den musikalischen Klängen der Harmoniemusik und Kurt Zwicky auf seiner Handorgel feierten die Oberurner freundeidgenössisch, wie es sich gehört wie üblich bis in den frühen 1.-August-Morgen den Geburtstag unserer Eidgenossenschaft.