«Wir kämpfen heute mit einem Gesellschaftsproblem, etwas das alle tangiert! Jede und jeder schaut heute nur noch für sich, die Probleme vom Nachbarn oder Mitmenschen sind weit in die Ferne gerückt.» Landrat Toni Gisler sprach in seiner sehr engagierten 1.-August-Rede eine deutliche Sprache. Er forderte aber auch die jungen Glarnerinnen und Glarner auf, sich vermehrt um die Belange und Probleme des Kantons zu interessieren und zu engagieren.
Tourismus als zentrales Thema
Vor Kurzem habe er seinen Urlaub in der Region von Gstaad und Zweisimmen verbracht und konnte dabei die wunderbare Region, aber auch die Gastfreundschaft geniessen. «Ich hatte in diesen Tagen das Empfinden von Geborgenheit und Zufriedenheit.» Wie Gisler erklärte, habe er das Gefühl gehabt, schon seit vielen Jahren in dieser Gegend gelebt zu haben. «Das, was die Bevölkerung in dieser Region kann, das können wir im Glarnerland schon lange, anders ausgedrückt: das sind wir.» Trotz unterschiedlichen Zielen und unterschiedlichen Gäste beweisen die verschiedenen Dörfer im Simmental, wie beispielhaft die Zusammenarbeit und die Vermarktung über grössere Distanzen funktionieren kann. Ähnliches kennen wir ja auch bei uns, der Ferienregionen Braunwald und Elm Sernftal, aber sie seien trotzdem unterschiedlich und eigen. «Wir müssen zusammen die touristischen Strukturen noch mehr miteinander vernetzen und Doppelspurigkeiten sollten weitgehend vermieden werden.» Vor allem im Bereich der Vermarktung, so Gisler weiter, könnten so schnellere und professionellere Wege eingeschlagen werden. «Ein in seinen Augen anzustrebendes Ziel wäre sicher, dass der kommende Gast seine Informationen und Dienstleistungen im Bereich Vermarktung, Beratung und Buchung an einer Stelle erhält. «Das Internet ist dazu gerade prädestiniert.»
Wichtige Geschäfte stehen an
Wer sich für das öffentliche Geschehen interessiere wisse, so Gisler, dass in den kommenden Jahren wichtige Geschäfte auf uns zukommen. «Ich spreche dabei von der kostenlosen öV-Verbindung nach Braunwald, von einer sicheren Erschliessung der Strasse nach Elm, der Schulstandorte und der Infrastruktur der Alpen.» Dies Probleme, die in erster Linie Glarus Süd betreffen. Nützen wir aber die Aufbruchstimmung der Gemeindestruktur, die er zu Beginn sehr skeptisch betrachte habe. Auch jetzt beobachte er das ganze Geschehen mit kritischen Blicken, das sollte auch so sein, ist Gisler der Meinung. «Trotzdem bin ich der Meinung, dass vor allem wir Junge gefragt sind. An uns liegt es, zukünftig mit den erarbeiteten Strukturen und von uns verfassten Entscheiden zu leben, sie zu verbessern und in Zukunft zu denken.»