Wird da wirklich zum Wohle der Kinder entschieden?


Seit vier Jahren schlägt uns der Gemeinderat zig Standortvarianten vor. Die Widersprüche lassen mich aufhorchen. Anfänglich ging es ums Sparen, dann um Planungssicherheit, dann wieder ums Sparen, dann um Schulqualität und zu allerletzt dann doch wieder ums Sparen. Manchmal haben alle OS-Schüler in Schwanden Platz, dann wieder nicht und plötzlich doch wieder. Planungssicherheit auf zehn ja sogar auf 20 Jahre, heisst es immer wieder. Wie aber soll das gehen? Wir wissen nun wirklich nicht, was in fünf Jahren, geschweige dann in zehn Jahren, ist. Und ging es bei der Ausarbeitung der Schulstandorte je ums Kind? Nun wurde von den Studienbeauftragten unter anderem eine Oberstufenschule mit Sitz in Schwanden vorgeschlagen. Ist von dieser Seite auch abgeklärt, wie so ein Alltag für ein betreffendes Kind aussieht? Ein Sekundarschüler muss 34 Lektionen in der Woche bewältigen, dazu kommt noch die von Bildungsdirektion vorgeschriebene Hausaufgabenzeit von einer Stunde pro Tag, plus die Lernzeit für Prüfungen. Gerne hätte ich auch mal einen Stundenplan präsentiert bekommen. Können die Kinder am Mittag nach Hause? Wenn nicht, so müssten zirka 80 Kinder in Schwanden, Standort der Verpflegung unbekannt, verpflegt werden und dies dürfen die Eltern mitfinanzieren. Nach meinen Erkenntnissen werden die Kinder entweder am Morgen um 6.00 Uhr das Haus verlassen oder am Abend um 18.00 Uhr zurück sein. Wo bleibt da die Zeit für den Musikunterricht, die Jugi oder den sonstigen Hobbys? Und zeitlich? Wann am Abend können die Aktivitäten stattfinden? Kann es sein, dass ein 12-jähriges Kind keine Zeit mehr hat, den sozial wichtigen Vereinstätigkeiten nachzugehen? Strafen wir nicht so auch die gut funktionierenden Vereine, wie z. B. die Turnvereine Linthal, Engi, Matt und Elm, die sich wöchentlich mit viel Engagement um ihre Jugi-Kinder kümmern? Sie bieten ihnen eine Plattform, um aus meiner Sicht wichtige soziale Kompetenzen wie Anpassungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Mitgefühl oder auch Durchsetzungsvermögen zu lernen und zu fördern. Ihnen zu vermitteln, dass sie ein wichtiges Mitglied der Gemeinschaft sind, was wiederum ihr Selbstvertrauen fördert. Fragt mal eure Kinder, Enkelkinder, eure Gotten und Götti Kinder, Neffen und Nichten, Jugi-Kinder und Nachbarskinder, was sie von ihrem zukünftigen Schulalltag und dessen Auswirkung auf ihr Leben halten. Auf Behördenseite heisst es: «Wenn wir bei den Schulen nicht sparen, so müssen wir eine Steuererhöhung vornehmen!» Es wird unumgänglich sein die Steuern in absehbarer Zeit zu erhöhen. Was übrigens pro 5000 Franken Steuerschuld bei 3% Erhöhung 150 Franken beträgt. Nur mal um sich das in Zahlen vorzustellen. Denn wer möchte in ein Dorf ziehen, das keine Aussicht auf eine nahgelegene Schule und in Bälde auch auf ein Altersheim hat? Das ewige Sparen auf dem Buckel derjenigen, die sich am wenigsten wehren können, den Jungen und den Alten. Sind sie zu einer Randgesellschaft worden? Kann Glarus Süd sich keine Kinder mehr leisten, geschweige denn ältere Menschen? Wir leben in einer ungesunden Entwicklung, in der es nur noch um Produktivität und Leistung geht. Dem menschlichen Aspekt, wie der Unbeschwertheit der Kinder oder der Weisheit der Alten wird keine Beachtung mehr geschenkt, eben dem sogenannten Leben. Es stimmt mich nachdenklich und ich finde es sehr, sehr bedauerlich, dass den Kindern und den älteren Menschen keine Sorge mehr getragen wird.