Wirtschaftsentwicklung 2012 – leicht düstere Aussichten

Die Prognosen für die Wirtschaft der kommenden Monate oder für 2012 sehen im Moment nicht unbedingt allzu rosig aus. In nächster Zeit muss mit Kurzarbeit und auch mit Entlassungen gerechnet werden. Dies das realistische Fazit an der gestrigen Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz im Hotel Tödi im Tierfehd in Linthal. Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Volkswirtschaftsminister, wollte aber auf keinen Fall Pessimismus verbreiten.



Nach der Konferenz wurde noch intensiv weiterdiskutiert. Im Bild (von links) Marianne Dürst
Nach der Konferenz wurde noch intensiv weiterdiskutiert. Im Bild (von links) Marianne Dürst

Auch die Glarner Regierungsrätin Marianne Dürst, Vorsteherin des DVI, äusserte sich auf die Frage zur Wirtschaftslage und auf die Aussichten für die kommende Zeit eher leicht besorgt. «Wir müssen damit rechnen, dass in nächster Zeit auch im Kanton Glarus die Kurzarbeit zunehmen wird.» Sie ist von diesem wichtigen Instrument überzeugt, denn Kurzarbeit kann helfen, kurzfristige Entlassungen zu vermeiden. «Ich hoffe, wir können damit im Glarnerland die Situation, die sich anders als frühere Wirtschaftskrisen entwickelt, bestmöglicht entschärfen.»

Der Bund bietet Unterstützung an

«Wir haben ein Massnahmenpaket aufgelegt, welches das Parlament im September bewilligt hat. Darin hat es vor allem finanzielle Mittel, um den Firmen Kurzarbeit zu ermöglichen, statt Entlassungen vornehmen zu müssen.» Bundesrat Schneider Ammann ist überzeugt, dass damit der Wirtschaft geholfen werden kann. «Die Unternehmen werden aber nicht um Kurzarbeit und da und dort auch um Entlassungen herumkommen.» Wichtig sei, so Schneider-Amman auch, dass das Know-how der Schweizer Firmen auch weiterhin erhalten bleibe und keine Abwanderung ins Ausland stattfinde. Aber auch, dass die Innovationen angekurbelt werden. «Letztendlich sind wir ein Land von Innovation und das soll auch in Zukunft so bleiben.» Gefragt nach den Herausforderungen, sieht Schneider-Ammann vor allem den Tourismus, der immer wieder gefordert sei, denn bereits stehe ja die Wintersaison vor der Tür. «Wichtig ist dabei sicher, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, haben doch gerade die Glarner Tourismuszentren eine wunderschöne Landschaft und viele Möglichkeiten zu bieten.» Dies gilt es nun zu nutzen und zwar nicht nur international, sondern auch bei der einheimischen Bevölkerung.

Wirtschaftsaussichten 2012 und Energiestrategie des Bundes

Die Volkswirtschaftsdirektorenkonferenz (VDK) war gestern – Donnerstag – zu Gast im Kanton Glarus und hielt im Tierfehd in Linthal ihre ordentliche Jahresversammlung ab. Die Jahresversammlung der VDK fiand auf Einladung des Departementes Volkswirtschaft und Inneres (DVI) des Kantons Glarus statt. Am Morgen stand das Pumpspeicherkraftwerk der Kraftwerke Linth-Limmern AG im Zentrum des Interesses. Die Baustellenbesichtigung vor Ort veranschaulichte den Gästen, wie dereinst das Kraftwerk einen wichtigen Beitrag zur sicheren Energieversorgung der Schweiz leisten wird. Am Nachmittag wurde dann die ordentliche Versammlung abgehalten. Die beiden Hauptthemen waren: Wirtschaftsaussichten 2012 sowie die neue Energiestrategie des Bundesrats. Zu den Wirtschaftsaussichten und den damit verbundenen Herausforderungen referierte Bundesrat Johann Schneider-Ammann persönlich. Begleitet wurde der Wirtschaftsminister vom Leiter der Direktion für Arbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), Serge Gaillard. Zur Auseinandersetzung mit der neuen Energiestrategie des Bundesrats referierte ausführlich der Direktor des Bundesamtes für Energie, Walter Steinmann.