«Am Ende braucht es immer gute Leute»

An der Hauptversammlung der Glarner Wirtschaftskammer sprach Franziska Tschudi-Sauber, Verwaltungsratspräsidentin der Weidmann Gruppe, über wichtige Standortfaktoren. Dabei sei der Verkehr aber auch die Rekrutierung von guten Mitarbeitenden sehr entscheidend.



«Am Ende braucht es immer gute Leute»

Die Weidmann Gruppe ist für ihre Starkstromisolationen und Kunststoffteile für die Pharmaindustrie bekannt und auf der ganzen Welt tätig. «Da stellt sich immer wieder die Frage nach dem richtigen Standort», meinte Franziska Tschudi-Sauber, Verwaltungsratspräsidentin der Weidmann Gruppe, in einem Gespräch im Anschluss an die Hauptversammlung der Glarner Wirtschaftskammer im «Schützenhof» in Glarus. Es sei natürlich immer schön, wenn eine Region das Projekt früh unterstützt und Themen wie Bauland oder Bewilligungen an die Hand nimmt. «Es bleiben aber immer auch die Fragen um den Verkehr und die Mitarbeitenden.» Vor allem der letzte Punkt sei stets der grösste Entscheidungsgrund. «Für hochwertige Produkte braucht es fähiges und qualifiziertes Personal.» Dies sei auch ein Grund gewesen, dass seinerzeit der Standort in Ennenda geschlossen wurde. Aber auch der Transport war hier entscheidend, führte Tschudi-Sauber weiter aus. Und dabei nicht nur die Verkehrssituation im Kanton Glarus, sondern der Weg vom Standort in der Ukraine in die Schweiz. «Da hat sich zu diesem Zeitpunkt ein Umzug in die Ukraine einfach angeboten.» Es freut sie aber sehr, dass sich an der Linth mit dem «Kartoni-Areal» etwas Schönes, Neues entwickeln kann.

Die Verkehrssituation im Glarnerland stand auch im Fokus des Jahresberichts des Präsidenten der Glarner Wirtschaftskammer Johannes Läderach. Hier konnte im letzten Jahr die Situation bei der Querspange verbessert werden, man müsse diesbezüglich sicher noch weitere Lösungen finden. «Solange die Umfahrungsstrassen in den Sternen stehen, müssen wir das Beste aus der bestehenden Infrastruktur machen.» Und dies nicht nur auf der Strasse, sondern auch auf der Schiene. Deshalb habe man das Firmenabo-Angebot des Ostwind Tarifverbandes attraktiver gestaltet, führte die Geschäftsführerin Simone Eisenbart aus. Beide lobten an dieser Stelle den einfachen und produktiven Austausch mit Kanton und Gemeinden, nicht nur bei diesen, sondern bei den meisten wirtschaftsrelevanten Themen. Auch den Entlastungspaketen von Kanton und Gemeinden, stehe die Wirtschaftskammer grundsätzlich positiv gegenüber. «Man muss aber nicht nur die Ausgabenseite im Auge behalten, sondern auch schauen, dass mehr Einnahmen generiert werden können.» Und hier seien gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, laut Läderach, von entscheidender Bedeutung.

Über allen lokalen Entwicklungen schwebe natürlich die geopolitische Lage, welche sich mit dem neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten nochmals deutlich verändert hat und zu grossen Verunsicherungen führte. Hier müsse man nicht nur die Politik im Auge behalten, meinte Tschudi-Sauber, sondern auch die weltweit operierenden Unternehmen. «Jeder ist überall tätig und an guten Lösungen interessiert.»