Die Aula der Kanti in Glarus war fast bis zum letzten Platz besetzt und die Spannung war kurz vor Programmbeginn richtig zu spüren. Verspricht Simon Enzler das, was man von seinem Programm gehört hat, lohnt sich der Besuch an diesem Abend? Die Meinung war nach er Vorstellung einhellig: «Es war ein tolles Programm, ich habe mich köstlich amüsiert und der ganz spezielle, leicht hintergründige Humor von Enzler war ein ganz besonderes Erlebnis.» Dies nur eine von vielen Stimmen, die sich um eine CD, eine DVD oder ganz einfach nur um ein Autogramm des Künstlers bemühten.
Blick für die Kuriositäten und Fragwürdigkeiten
Während dem ganzen Programm war zu spüren, dass Enzler seine Ideen weitgehend aus dem heimatlichen Leben und den Appenzeller Stammtischfiguren einbaut. Bereits mit der ersten Nummer «Nacktwanderer» bedient er sich eines zurzeit aktuellen Themas aus seinem Heimatkanton Appenzell. Dass er seine Heimat liebt, dies aber nicht ohne minime Einschränkungen, schimmert in seinen Nummern immer wieder durch. Enzler kommt mit sehr wenigen Requisiten aus, was er im wahrsten Sinne auch nicht braucht. Die Schwärze auf der Bühne vermittelt eine ganz spezielle Atmosphäre und vermittelt eine leicht unwirkliche «phantome» Stimmung. «Ich habe bereits während der ersten Nummer gespürt, dass hier in Glarus das Publikum mitmacht, was für mich beim Start immer sehr wichtig ist. So weiss ich, dass es ein guter Abend wird.» Enzler nahm sich die Zeit, nach seinem Auftritt noch kurz mit den Organisatoren von gl-events einige Worte zu wechseln.
Nicht nur Nebenfigur
Eine nicht unbedeutende Rolle spielt im Programm von Enzler der Bassist Daniel Ziegler, der als arbeitsloser «Direktor» immer wieder die Zielscheibe von Enzler ist. Greift Ziegler aber in die Saiten, wird dem Publikum bewusst, weshalb er eine sehr wichtige Rolle spielt. Seine Solis, aber auch seine Mimik sind eine Ohren- und auch Augenweide. Die Wortspiele zwischen den beiden Künstlern sind unter anderem Höhepunkte des vielseitigen Programms. Ein Leckerbissen am Schluss die Zugabe, die nach Enzler eigentlich gar keine sein sollte!
