«Wo sind die Glarner Eichhörnchen?»

Das Naturzentrum Glarnerland widmet seine diesjährige Publikumsaktion im Internationalen Jahr des Waldes dem baumbewohnenden Eichhörnchen. In einer Kleinausstellung erfährt man dabei Wissenswertes über die Kletterkünstler. Die Mitmachaktion ruft die Bevölkerung auf, Eichhörnchen-Beobachtungen zu melden und Frasszapfen im Naturzentrum vorbeizubringen.



Neben roten Eichhörnchen gibt es
Neben roten Eichhörnchen gibt es

Eichhörnchen sind ausgesprochene Waldbewohner und hervorragend an das Leben auf Bäumen angepasst. Sie können problemlos Baumstämme kopfüber hinunterklettern und springen mit ihren kräftigen Hinterbeinen vier bis fünf Meter weit von Baum zu Baum. Der buschige Schwanz dient ihnen als Balancierstange und hilft beim Steuern und Bremsen. Im Frühjahr, also in diesen Wochen, gebären die Eichhörnchen ihre zwei bis fünf nackten Jungen hoch oben auf den Bäumen.

Nadelwald beliebt

Die kleinen Nager bewohnen gerne Nadelwälder, dort finden sie ihre geliebten Nadelbaumsamen. Eichhörnchen sind aber eigentlich Allesfresser. Je nach Jahresszeit findet man auf ihrem Speisezettel Nüsse, Knospen, Früchte, Beeren, Wurzeln und Pilze, aber auch Vogeleier oder ab und zu Jungvögel. Und so kommen die anpassungsfähigen Tiere auch ohne Weiteres in Laubwäldern und als Kulturfolger in Parkanlagen und Obstgärten vor.

Glarnerland ist ein weisser Fleck

Das Eichhörnchen ist jedem Kind bekannt. Und doch scheint es im Kanton Glarus gemäss aktueller schweizerischer Verbreitungskarte fast nicht zu existieren. Die Realität sieht wahrscheinlich anders aus. Vermutlich fehlen Funde aus dem Kanton Glarus auf der Karte, weil Beobachtungen bisher nicht gemeldet wurden. Um die wahre Situation erfassen zu können, wird die Bevölkerung nun zum Mitmachen aufgefordert. Es sollen dem Naturzentrum Glarnerland möglichst viele Eichhörnchen-Beobachtungen auf Glarner Boden gemeldet werden. Gesucht werden alle Hinweise auf Eichhörnchen-Vorkommen, von Tierbeobachtungen bis zu (Frass-)Spuren. Folgende Angaben werden benötigt: Adresse des Beobachters, Art der Beobachtung, Anzahl Tiere, Fellfarbe, Beobachtungsdatum, genauer Fundort, evtl. Koordinaten und Höhe. Die Daten werden Ende Jahr an die nationale Datenbank weitergeleitet. Und eine Auswertung der Mitmachaktion wird in der Lokalpresse publiziert.

Neben Beobachtungen auch Frasszapfen gefragt

Zudem soll eine Wand im Naturzentrum Glarnerland mit einer Girlande aus Eichhörnchen-Frasszapfen geschmückt werden. Alle Kinder sind aufgerufen, solche Zapfen vorbeizubringen. Diese werden mit dem Namen des Kindes beschriftet und aufgehängt. Jedes mitmachende Kind bekommt eine schöne Eichhörnchen-Postkarte geschenkt.

Eichhörnchen im Naturzentrum

In einer Kleinausstellung im Naturzentrum Glarnerland erfährt man bis Mai Wissenswertes über unsere Eichhörnchen. Mit Bildern, Kurztexten, Infoblättern, Anschauungsobjekten und einem Film wird im Internationalen Jahr des Waldes über das Leben der kleinen Waldbewohner informiert. Für Kinder und jung gebliebene Erwachsene bietet die Infostelle zudem mehrere Such- und Ratespiele, Erlebnisstationen, Ausmalvorlagen und Bücher zum Thema.