Viele ältere Menschen fragen sich, ob und wie lange sie noch in ihrem Haus wohnen sollen. Neben der Frage, ob die körperliche Belastung durch den Unterhalt des Hauses zu gross wird, ändern auch die Vorgaben für die finanzielle Tragbarkeit. Die Hypothekarbelastung hat sich meist über die Jahre auf ein erträgliches Mass reduziert. Doch mit dem Ende der Erwerbstätigkeit reduziert sich das regelmässige Einkommen – und weil die Hypothek kleiner ist, können auf der Steuerrechnung weniger Schuldzinsen in Abzug gebracht werden. Eine Liegenschaft ohne finanzielle Belastung ist in den wenigsten Fällen die beste Lösung. Es gibt keine Patentrezepte, die persönliche Situation muss analysiert werden. Ein Beratungsgespräch mit ihrem Bankberater bringt Klarheit.
Günstiger Zeitpunkt für Eco-Hypotheken
Oft stellen Hausbesitzer in der «Familienphase» Unterhalt und Renovationen zurück. Zurzeit ist es besonders attraktiv, die Energiebilanz von Altbauten zu verbessern: Die öffentliche Hand unterstützt energetische Massnahmen bei Gebäudesanierungen zusätzlich mit Subventionen. Die vom Bund gestellten Mittel werden von den Kantonen noch aufgestockt. Die Raiffeisenbank Glarnerland stellt bei Erreichung des Minergie-Zertifikates oder Vorlage des GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone) eine vergünstigte Eco-Hypothek zur Verfügung.
Eigentumswohnung als neue Wohnform im Alter
Vielleicht «passt» aber das eigene Haus nach dem Auszug der Kinder nicht mehr. Nach dem Beenden der Erwerbstätigkeit können sich die Ansprüche an die Wohnimmobilie ändern – nicht nur aus finanzieller Sicht. Manchem wird der Aufwand für Garten- und Umgebungsarbeiten zu viel, vielleicht ist der Weg in den nächsten Ort zu weit oder die Wohnung entspricht, was Einrichtung und Grösse anbelangt, nicht mehr den Anforderungen. Während es Familien gerne aufs Land zieht, bevorzugen ältere Personen oft urbane Umgebungen. Ein Wechsel in eine Eigentumswohnung kann eine Verbesserung der Lebensqualität bringen. Doch die Finanzierung ist nicht zu unterschätzen. Hausbesitzer verfügen zwar über das nötige Eigenkapital, doch das Geld ist meist im bewohnten Haus gebunden. Vor dem Kauf einer neuen Wohnung muss somit in der Regel das bestehende Wohnhaus verkauft werden, um das notwendige Eigenkapital sicherstellen zu können. Da sich das Einkommen bei Pensionierung verringert, ist auch der Sicherstellung der Tragbarkeit die notwendige Beachtung zu schenken. Allenfalls kann gegenüber dem Kauf einer Wohnung auch die Miete einer den Anforderungen entsprechenden Wohnung absolut geprüft werden und sogar Sinn machen.
Viele Stockwerkeigentümer schätzen, dass sie nicht allein in einem Haus leben, sondern das Dach mit anderen Wohnparteien teilen – das erhöht die soziale Integration sowie das Sicherheitsempfinden. Doch beim Kauf einer Eigentumswohnung gilt es einige Besonderheiten zu berücksichtigen. Mit dem Kauf einer Wohneinheit im Stockwerkeigentum erwirbt man lediglich einen Anteil am Gesamtgrundstück und am Gebäude. Diese sogenannte Wertquote wird im Grundbuch eingetragen. Gemeinsam genutzte Räume gehören allen Parteien zusammen. Kosten für Betrieb, Unterhalt und Verwaltung werden gemeinsam getragen.
Wer eine Wohnung für die Zeit nach der Pensionierung kauft, muss darauf achten, dass den Bedürfnissen älterer Leute Rechnung getragen wird. Selbst wenn die Wohnung als altersgerecht angeboten wird, lohnt es sich, vor dem Kauf Rat bei einer Fachstelle für altersgerechtes Wohnen zu holen. Dadurch wird vermieden, dass die Wohnung später für teures Geld angepasst werden muss. Grundsätzlich gilt es darauf zu achten, dass auch Menschen mit Gehbehinderungen das Gebäude problemlos nutzen können. Wichtig zu wissen: Nach Erreichen des AHV-Alters bezahlt die IV nichts mehr an Wohnungsanpassungen.
