Wunderbare Botschafterin der Musik

Die deutsche Geigerin Antje Weithaas ist kein Shooting-Star, der es geniesst, im Rampenlicht zu stehen. Ihr geht es allein um Musik. Trotzdem oder gerade deshalb gehört sie zu den gefragtesten Geigerinnen Europas. Am kommenden Mittwoch ist sie zu Gast bei der Glarner Konzert- und Theatergesellschaft mit einem schlicht hinreissenden Programm.



Die deutsche Geigerin Antje Weithaas; am 23. Januar mit einem Gastspiel im Soldenhofsaal im Glarus (Bild: zvg.)
Die deutsche Geigerin Antje Weithaas; am 23. Januar mit einem Gastspiel im Soldenhofsaal im Glarus (Bild: zvg.)

Würde man ihr auf der Strasse begegnen, würde man kaum erahnen, welche geballte Energie sie beim Musizieren freisetzen kann. Nicht mit einem kometenhaften Aufstieg in die glänzende Welt der musikalischen Prominenz hat sich die deutsche Geigerin Antje Weithaas einen Namen gemacht, sondern allein durch ihr eindringliches, packendes Geigenspiel. Heutzutage konzertiert sie weltweit sie mit zahlreichen bedeutenden Orchestern und arbeitet mit Vladimir Askenazy, Sir Neville Marriner oder Christian Zacharias zusammen.

Programm in A-Dur

Für ihr Gastspiel am kommenden Mittwoch in Glarus hat Antje Weithaas ein Programm aus lauter A-Dur-Sonaten zusammengestellt. Die Tonart dürfte aber auch die einzige Gemeinsamkeit der drei Werke bilden: Gabriel Faurés erste Violinsonate op. 12 zeigt sich als überaus zupackendes und eindringliches kammermusikalisches Erstlingswerk und Franz Schuberts Violinsonate D 574 ist immer wieder von der filigranen Klangwelt des Wiener Komponisten geprägt.

Beethovens Kreutzersonate

Ludwig van Beethovens Kreutzersonate gehört noch heute zu den grossartigsten Kammermusikwerken überhaupt: Sie ist das erste Werk, in dem die Violine dem Klavier erstmals ebenbürtig gegenübergestellt wird, und vor allen Dingen aber ist sie ein halbstündiges Werk voller Dramatik, lyrischen Momenten und einer bald packenden, bald erschütternden Intensität. Nicht ohne Zufall war es Beethovens Kreutzersonate, welche mehrere Künstler zu Werken inspiriert hat: So benannte etwa der tschechische Komponist Leoš Janáček sein erstes Streichquartett nach dem Meisterwerk, und in Leo Tolstois gleichnamiger und mehrfach verfilmter Erzählung ist es eine Aufführung der Kreutzersonate, welche ungeheuerliche emotionale Reaktionen auslöst und das tragische Ende einer Beziehungsgeschichte vorausahnen lässt.

Auch Cecilia Bartolis Begleiter

Die Glarner Konzert- und Theatergesellschaft freut sich, einmal mehr den Schweizer Pianisten Gérard Wyss am Klavier in Glarus begrüssen zu dürfen. Wyss hat sich vor allem als Kammermusiker und Begleiter einen Weltruf geschaffen. Nicht nur die Sopranistin Cecilia Bartoli greift gerne auf ihn als Begleiter zurück, sondern auch Musiker wie Heinrich Schiff, Mstislav Rostropowitsch oder Arthur Grumiaux schätzen oder schätzten die feinfühlige Musikalität und den ausgeprägten Klangsinn des Pianisten. Darüber hinaus überrascht Wyss seine Freunde bisweilen als ausgezeichneter Jazzpianist.

Mittwoch, 23. Januar 2008, 20.00 Uhr

Soldenhoffsaal Glarus

Vorverkauf in der Buchhandlung Baeschlin, Tel. 055 640 11 25,

oder über www.gktg.ch