Wie Museumsleiterin Susanne Grieder an der Medienorientierung vom vergangenen Freitag erklärte, seien durch die sorgfältige Arbeit der Fotografen die Familiennamen der Kindern noch heute bekannt. «Dadurch, so Grieder, lassen sich die einen oder anderen verwandtschaftlichen Ähnlichkeiten erkennen.» Die Sonderausstellung werde zudem von einem attraktiven Rahmenprogramm begleitet. Die rund 150 Aufnahmen, welche in der Sonderausstellung zu besichtigen sind, wurden aus rund 15 000 Glasplatten mit Fotos aus der Zeit von 1909 bis 1960 ausgewählt.
Die Geschichte des Kantons Glarus
«Geplant war für dieses Jahr eigentlich die Eröffnung der Permanentausstellung «Geschichte des Kantons Glarus» und erst im kommenden Jahr wieder eine Sonderausstellung. «Kurt Müller, Präsident der Museumskommission, erklärte, dass erst vor Kurzem im Landrat der Entscheid für die finanzielle Unterstützung für diese Ausstellung gefällt wurde. «Statt 2011 wird die neue Dauerausstellung erst 2012 eröffnet.» Müller zeigte sich aber erfreut, wie in kurzer Zeit es der Museumsleiterin gelungen ist, eine tolle Sonderausstellung auf die Beine zu stellen. Nicht ganz vier Monate hatte das Team Zeit, um das Projekt zu realisieren. Dabei standen einmal mehr auch die Kinder im Zentrum, ob als Objekt in der Fotografie oder als Besucher der neuen Ausstellung, welche vom 2. April bis 30. November dauert.
Ein eindrückliches Zeitzeugnis
Anfang und zum Teil bis Mitte des 20. Jahrhunderts liessen sich die Glarnerinnen und Glarner in einem Atelier vor gemalter Kulisse, mit entsprechenden Requisiten und in ihrem Sonntagsgewand ablichten. Vor allem Kinder jeglichen Alters mussten während der «Sitzung» beim Fotografen lange stillsitzen und der feierliche Anlass gebot auch ein ernstes Gesicht. «Der Glarner Fotograf Fritz Glarner-Fieger eröffnete bereits 1893 an der Pressistrasse 37 in Glarus ein Fotoatelier.» Wie Grieder ausführte, habe er während vielen Jahren eine Vielzahl von Glarner Kindern fotografiert. Aber er bot auch in regelmässigen Abständen das Fotografieren von Schulklassen an. «Dank immer einfacher zu bedienenden Fotoapparate und von der Bevölkerung immer mehr als Hobby entdeckt, wurde es für das Fotogeschäft und das -atelier immer schwerer zu bestehen.» Dies und auch der Umstand, dass kein Nachfolger zu finden war, führte dazu, dass das Geschäft von der Familie aufgegeben werden musste. Heute befindet sich das umfangreiche Werk der Familie Glarner-Fieger zum grössten Teil in der Sammlung des Museums des Landes Glarus. Die vielen Glasplattennegative bilden ein eindrückliches Zeitzeugnis, vor allem der Atelierfotografie und der Bevölkerung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Restaurierung des Bachmannsaals abgeschlossen
«Wichtigste Aufgabe der Stiftung für den Freulerpalast ist, das Haus als Baudenkmal von nationaler Bedeutung zu erhalten und den Palast als Museum des Kantons Glarus der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. «Georg Müller, Stiftungsratspräsident, konnte melden, dass mit dem im Frühjahr restaurierten Bachmannssaal ein weiterer bedeutender Raum wieder hergestellt wurde. Der Raum dient oft als stimmungsvolles Trauungszimmer, aber auch als Sitzungsraum. Weiter führte er aus, dass die Räume in der Wohnung im Nebenflügel vorübergehend für die Museumspädagogik zur Verfügung gestellt werden. «Langfristig ist geplant, dass in diesen Räumen eine neue Abteilung des Museums entsteht.»
