„Z`andrara End“- ein Stück über das Leben zwischen Brückenpfeilern

Nach dem letztjährigen Erfolg wird die Theatergruppe MiMe der Pro Infirmis Graubünden wiederum in Glarus gastieren, und zwar am 15. März im Schützenhaus. Tickets gibt es bei Baeschlin oder Pro Infirmis.



Nach der erfolgreichen letztjährigen MiMe-Aufführung „Los amol“: Verspricht auch „Z’anderä End“ eine spezielle Theatererfahrung. (Foto: swj.)
Nach der erfolgreichen letztjährigen MiMe-Aufführung „Los amol“: Verspricht auch „Z’anderä End“ eine spezielle Theatererfahrung. (Foto: swj.)

Wer ihn erlebt hat, für den bleibt er unvergesslich, jener Theaterabend mit dem Ensemble MiMe (Mit-Menschen) in der Kanti-Aula Glarus im Frühling 2008. Menschen mit und ohne Behinderung, jüngere und ältere, mit verschiedensten Talenten, zeigten ein fantasievolles Gesamtkunstwerk, komponiert aus eigenen Ideen. Das authentische Spiel und die Poesie der Klänge und Farben in den Produktionen von MiMe berühren auf einer tiefen, neuen Ebene.

Feier des Lebens


Bereits die Vorjahresproduktion „Los amol“ begann auf einer Brücke, die jedoch weit weg führte vom Land – nämlich auf einen Ozeandampfer. „Z`andara End “ hingegen stellt die Brücke ins Zentrum und zeigt sie als Ort der Begegnung. Menschen auf, um und unter der Brücke, Menschenleben im Zwischenraum, Erfahrungs-(Spiel)Räume zwischen dem einen und dem anderen Ende – ein symbolträchtiges Thema mit vielen spannenden Aspekten.

Welches sind die Menschen, deren Leben unter der Brücke, jenseits des Mainstreams, stattfindet? Einer der Protagonisten im Stück ist „Kiosk“, jener Mann mit der grössten Lebenserfahrung. Wenn es ihm wieder einmal gelungen ist, etwas zu essen zu organisieren, füllt sich der Platz unter der Brücke mit Randexistenzen und es wird gespeist, gefeiert und gesungen – bis der Regen kommt, alle Gäste verschwinden, und Kiosk und seine Freunde allein zurückbleiben, mit nasser Zeitung zum Zudecken und jeder Menge Träume.

Eine Brücke nach Bonn



Das Theaterteam MiMe besteht aus rund 40 Menschen mit und ohne Behinderung, es wird jede Woche zwei Stunden geprobt „Z`andara End“, die bereits fünfte Produktion, hat am 7. März in Chur Premiere und geht danach auf eine kleine Tournee. Die Proben begannen im August 2008 und wurden betreut von: Brigitta Gamm (Gesamtleitung), Vincenzo Larocchia (Musik und Bewegung), Esther Larocchia (Bewegung, Kostüme), Eva Mayer und Marceline Sunthar-Valdisseri (Schauspielerei), Valentin Kessler (Technische Leitung, Bühnenbild) und Ursina Kipfmüller (Produktionsleitung, Administration). Den grossen Aufwand unterstützen ÖKK und die Stiftung „Denk an mich“ als Hauptsponsoren. Die Organisation der Glarner Aufführung hat in Kooperation mit Pro Infirmis Graubünden der Bildungsclub-Leiter der Glarner Pro Infirmis, Peter Grimm inne. Für „ Z’andara End“ liess sich zudem eine reizvolle Zusammenarbeit mit der Redaktion „ohrenkuss“ aus der deutschen Rhein- und Brückenstadt Bonn realisieren. swj.

Sonntag 15. März, 17 Uh,r Schützenhaus Glarus „Z’anderä End“. Theater vom Ensemble MiMe. Reservationen über Pro Infirmis (Graubünden: 081 257 11 11 und Glarus: 055 645 36 16), Vorverkauf bei Baeschlin Bücher.