Das weitläufige Gelände der Eternit (Schweiz) AG und das sensationelle, einmalige Gebirgspanorama inspirierten die beiden Komponisten Manos Tsangaris und Daniel Ott, ihr neuestes musikalisches Werk in Anlehnung an eine Kurzgeschichte Franz Kafkas «Ausflug ins Gebirge» zu nennen und den Kafka-Text in ihre Komposition einzubeziehen. Das Publikum wurde gleichsam zu einer Wanderung durch das Werksgelände eingeladen.
Musik im Industrieraum
Da die Produktion in der Firma Eternit über das Wochenende stillstand, wurde die gespenstische Stille der Speditionshalle, Produktionshalle und der Lagerhalle zu Kulissen klanglicher und szenischer Erkundungen. Mitbeteiligt im Projekt «Musik im Industrieraum» waren nebst dem Collegium Novum Zürich auch die Kantorei Niederurnen mit David Kobelt sowie drei firmeneigene Gabelstaplerfahrer. Schon bei der ersten Besichtigung waren die beiden künstlerischen Leiter begeistert von der Virtuosität der drei Staplerfahrer, die ihre schwierig bedienbaren Fahrzeuge virtuos zu lenken wussten. So entstand die Idee, diese drei Fahrkünstler samt ihren Maschinen zu klingend bewegten Objekten zu machen. Damit konnten sich die beiden künstlerischen Leiter nach zweijähriger, sorgfältiger Planung an die Umsetzung des Projekts wagen. Das Resultat darf sich sehen lassen. All die vielen Konzertbesucher zeigten sich nach der eindrücklichen und nachhaltig in Erinnerung bleibenden Uraufführung «Ausflug ins Gebirge» ausnahmslos begeistert.
Eternit (Schweiz) AG – jahrelanger Kulturförderer
Die Eternit (Schweiz) AG mit Standort in Niederurnen fördert seit vielen Jahren die Kultur nicht nur im Glarnerland, sondern in der ganzen Schweiz. Deshalb mussten die Organisatoren auch nicht lange auf die Antwort ihrer Anfrage warten, ob auf dem Areal eine Veranstaltung mit zeitgenössischer Musik durchgeführt werden könne. Nachdem die Firmenleitung der Eternit (Schweiz) AG grünes Licht für die Benutzung der vorgesehenen Räumlichkeiten gab und sich gleichzeitig sogar als Mitsponsor am Anlass beteiligte, besuchten die Komponisten Manos Tsangaris und Daniel Ott gemeinsam mit den Veranstaltern der Reihe «Musik im Industrieraum» den Niederurner Faserzementproduzenten. Nach einem intensiven Augenschein zeigten sie sich begeistert über die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten und der für ihre Zwecke nötigen Infrastruktur.
Musik der Gegenwart fördern
Das Collegium Novum Zürich wurde im Jahr 1993 gegründet. Ziel des Ensembles ist, die Musik der Gegenwart zu fördern und zur Aufführung zu bringen. Gleichzeitig wird das zeitgenössische Musikschaffen in Kontext zur Musik vergangener Epochen gestellt. Der direkte Kontakt mit den Komponistinnen und Komponisten sowie der Austausch mit Kooperationspartnern ist ein wichtiger Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Das 29 Mitglieder umfassende Solistenensemble kann dank seiner mobilen Struktur flexibel auf jede Besetzung vom Solo bis zum grossen Ensemble zurückgreifen. So kann sich die Programmgestaltung ganz nach inhaltlichen Kriterien ausrichten. Nebst ihrer Tätigkeit beim Collegium Novum Zürich treten die Mitglieder des Ensembles auch solistisch in Erscheinung und nehmen führende Rollen im Schweizer Kulturleben ein. Das Collegium Novum Zürich, das von der Stadt Zürich subventioniert wird, unterhält seit Jahren eine eigene Konzertreihe in Zürich, bei der regelmässig Ensemble-Projekte in der Tonhalle, im Schiffbau und an anderen Konzertorten in der Stadt realisiert werden. Weitere Konzertreihen suchen gezielt die spartenübergreifende Vernetzung der Künste sowie sinnfällige Verbindungen von musikalischem Programm und Konzertort. Das Collegium Novum Zürich tritt regelmässig im In- und Ausland auf und gastiert bei renommierten Festivals und Veranstaltungen.
Elmer Tschinglenbahn mit neuem Präsidenten
