Zeitreise ins Stachelberg-Bad

Die turnenden Vereine nahmen am diesjährigen Kränzli ihre grosse Gästeschar mit ins Stachelberg-Bad am Anfang des letzten Jahrhunderts, was natürlich zu einer Vollbesetzung des Hauses führte. Doch zuerst fing alles in Paris mit Monsieur Hugo Martin an, der an schwerer Gicht litt. Fragt sich, ob er ohne die direkte Zugsverbindung jemals in Linthal angekommen wäre?



Rassiger Can-Can aus dem „Moulin Rouge“ – de Paris - überraschte die attraktiven Jungs der schwimmenden Nationalmannschaft bei der Siegerehrung. (Bild: rzw.)
Rassiger Can-Can aus dem „Moulin Rouge“ – de Paris - überraschte die attraktiven Jungs der schwimmenden Nationalmannschaft bei der Siegerehrung. (Bild: rzw.)

Doch, Monsieur Hugo erreichte Linthal wohlbehalten, wenn auch ein wenig durchgeschüttelt, um gleich vom Arzt nach der ersten Konsultation ein linderndes Bad im „äck, so stinkändä Schwefelwässerli“ verschrieben zu bekommen. Doch bald war das Haus voll belegt mit kräftigen vor Gesundheit strotzenden Männern, begleitet von einer attraktiven Dame, die alle Schmerzen vergessen liess.


Jungbrunnen für kränkelnde Gästeschar


Ein wahrer Jungbrunnen für die kränkelnde Gästeschar diese Trainerin, die ihre Schweizer Nationalmannschaft im Synchron-Schwimmen erbarmungslos zu Höchstleistungen antrieb. So kam es wie es kommen musste, die Schweizer Nationalmannschaft gewann den Wettkampf vor Österreich und Frankreich. Bei der Siegerehrung überraschte Monsieur Hugos Grosszügigkeit alle mit einem echten Can-Can der Demoisselles aus dem Cabaret „Moulin Rouge“und hochklassigen Artisten des „Cirque d’hiver“ – de Paris.

Es war eine vergnügliche Reise zurück ins Stachelberg-Bad, denn was alle Turnerinnen und Turner innerhalb dieser Rahmengeschichte darboten, war teilweise zum Brüllen komisch und die schauspielerischen Einlagen hervorragend gespielt. So war das diesjährige Kränzli wieder einmal mehr eine Bestätigung des sicheren Wertes dafür, dass dank dem grossen Einsatz aller und dem phantasievollen Drehbuch von Oberturner Tobias Zweifel ein vergnüglicher Abend im Kreis der Turnerfamilie genossen werden konnte, die erst am Sonntagmorgen die letzten Gäste auf ihre Rückreise entliess – nach Paris?