Ziel erreicht: Ein Viertel der Glarner Schulklassen besucht einen Mint-Kurs

Alle 60 ausgeschriebenen Mint-Kurse wurden im laufenden Schuljahr gebucht. Somit werden im Schuljahr 2023/24 rund 1000 Glarner Schülerinnen und Schüler einen Mint-Kurs besuchen. Dieses Jahr soll das Kursangebot erweitert und die Wirtschaft noch stärker in das Projekt eingebunden werden.



Philip Skorjanec leitet die meisten Mint-GL-Kurse • (Foto: Miguel Arce)
Philip Skorjanec leitet die meisten Mint-GL-Kurse • (Foto: Miguel Arce)

Das Projekt Mint GL vermittelt jungen Glarnerinnen und Glarnern in Kursen die Faszination der Mint-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nach dem Kursstart Mitte 2022 läuft seit Sommer 2023 die zweite Pilotphase mit einem regelmässigen Kursangebot.

Hohe Nachfrage der dritten und vierten Primarklassen

Die Zahlen zeigen, dass die Mint-Schulungen ein Erfolg sind: Im Schuljahr 2023/2024 wurden alle 60 ausgeschriebenen Kurse gebucht und damit rund 25 Prozent der Klassen aus der Volksschule im Kanton erreicht. Damit werden Ende des Schuljahrs 2023/2024 insgesamt 982 Schülerinnen und Schüler aus dem Kanton Glarus einen Mint-Kurs besucht haben.

Alle Klassenstufen vom Kindergarten bis zur Oberstufe nehmen an den Mint-Kursen teil. Am häufigsten besuchen 3. und 4. Primarklassen die Schulungen. Ausserdem haben die Klassen aus Glarus Nord fast dreiviertel aller Mint-Kurse belegt. Eindrücke der Kurse zeigen Videos unter der Rubrik Mint-Förderung auf www.smartglarus.com.

Die meisten Kurse von Mint GL leitet der Glarner Philip Skorjanec. «Er ist bei Kindern, Jugendlichen und den Lehrpersonen sehr beliebt und für das Projekt Mint GL eine wichtige Stütze», sagt Morena Zhuniqi, die Verantwortliche für die Mint-Förderung beim kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit.

Philip Skorjanec ist Fussballer beim FC Glarus und kennt die Frühförderung aus dem Sport. «Im Fussball ist Frühförderung längst eine gängige Praxis. Durch gezieltes, motivierendes Training werden junge, begeisterte Talente entwickelt. Das kommt nicht nur dem individuellen Spieler zugute, sondern dem Team und dem Sport insgesamt», sagt er. «Das geht aber nur mit engagierten Trainern und Mentoren. Ähnlich muss es im Mint-Bereich sein.»

Auch Zhuniqi betont den Stellenwert der Unterstützer bei der Frühförderung. Für die baldige Ausweitung des Mint-Kursangebots soll deshalb ein breiter Pool an Kursleitenden und weiteren Unterstützern aus dem Glarnerland aufgebaut werden. «Die Wirtschaft braucht junge, begeisterte Talente», erklärt Zhuniqi. «Mit dem Projekt Mint GL sind wir auf dem richtigen Weg, diese Talente zu fördern und zur Entfaltung zu bringen.»

Unterstützung der Glarner Unternehmen

Mitte Februar 2024 hat die Steuerungsgruppe des Projekts Mint GL, die Fachleute aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft umfasst, eine Standortbestimmung durchgeführt. Aufgrund der gut besuchten Kurse im Schuljahr 2023/2024 plant die Steuerungsgruppe im Jahr 2024, die Zusammenarbeit mit den hiesigen Industriebetrieben weiter auszubauen und Synergien zu nutzen.

Bei der möglichen Ausweitung des Angebots könnten Mint-Kurse und konkrete Einblicke in die Glarner Industriebetriebe kombiniert werden. Das kann eine Betriebsführung, ein Referat über einen bestimmten Beruf oder einen kurzen Arbeitseinsatz umfassen. Auch Schnuppertage und Zukunftstage sind denkbar.

Schon heute bietet die Berufs- und Laufbahnberatung des Kantons Glarus (BIZ) Veranstaltungen in Betrieben wie die Berufsinformationstage (BIT) an. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit arbeitet eng mit dem BIZ Glarus zusammen, um Synergien zu nutzen und neue Projekte gemeinsam zu entwickeln.

Das Projekt Mint GL soll in Zukunft noch stärker von der Wirtschaft mitgetragen werden. Die Schulungsräume hat die Netstal Maschinen AG zur Verfügung gestellt und die Stiftung der Glarner Kantonalbank unterstützte das Projekt Mint GL bereits mit einem substanziellen Beitrag.