Ziele des Fischereiverbandes Glarus werden im 2018 neu definiert

Nach einigen internen Turbulenzen und einer erfolgreichen Aussprache innerhalb der Vereinsführung hat sich der KFVG wieder aufgefangen. Im Zentrum der Verbandstätigkeiten 2018 steht eine Umstrukturierung des Verbandes, welche zum Ziel hat, das Verbandsschiff wieder auf Kurs zu bringen. Steigender Patentverkauf und rückläufige Fangquoten prägten das Jahr 2017.



(Bilder: hasp)
(Bilder: hasp)

Die Glarus Süd-Metropole Schwanden bot kürzlich im Brauereigasthof Adler Gastrecht für die Delegierten des Kantonalen Fischereiverbandes Glarus. KFVG-Präsident Patric Hartmann zeigte sich erfreut über den Grossaufmarsch zur Jubiläums-Delegiertenversammlung der Glarner Jünger Petris, gleichzeitig ein Vertrauensbeweis für die Verbandsverantwortlichen, obwohl es im vergangenen Jahr verbandsintern ab und zu arg im Gebälk gekracht hat. Hartman führte speditiv durch die Traktandenliste. Jahresbericht und Jahresrechnung fanden die uneingeschränkte Zustimmung aller Delegierten. Die Verdienste der beiden Ehrenpräsidenten Ruedi Hösli und Hans Menzi wurden mit Applaus verdankt, das langjährige Vorstandsmitglied Ronny Bühler als neues Ehrenmitglied aufgenommen und der Kantonale Fischereiaufseher Andreas Zbinden hielt ebenfalls nochmals Rückschau auf das Fischereijahr 2017. Im Ausblick auf das Jahr 2018 wurden ein paar wesentliche Arbeitsfelder angeschnitten. Erwähnt wurde dabei die Wiederansiedlung der «Nase» im Linthkanal, der entschlossene Widerstand gegen neue Wasserkraftprojekte sowie das Beharren auf intakte Lebensräume für Fische.

Gemeinsam an einem Strick ziehen!

In einem sehr emotional abgefassten Jahresbericht liess Präsident Hartmann das vergangene Fischereijahr 2017 nochmals in Revue passieren. Die vergangenen zwölf Monate waren für ihn, wie er selber sagt, schwierig und an den Nerven zerrend. Kameradschaftliche Aussprachen und die Erkenntnis, aus Fehlern die entsprechenden Lehren zu ziehen, brachten das Verbandsschiff wieder auf Kurs. Optimistisch und in der Absicht, den Karren nicht einem einzigen Verantwortlichen zu überlassen, sondern gemeinsam und kameradschaftlich an einem Strick zu ziehen, lassen für die Zukunft hoffen. Als erste Massnahme soll eine Neustrukturierung im 2018 innerhalb des Führungsgremiums zum gewünschten Erfolg führen, ganz nach dem Motto: «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg». Zu reden gaben auch fragwürdige Projekte, unter anderem das Kraftwerk Mühlehorn und eine weitere Fassung am Brunnbach in Braunwald. Auch mit PRO NATURA mussten klare Worte im Zusammenhang mit der Verbauung an der Linth gesprochen werden. Die Massnahmen im Tierfehd, welche direkt in der Linth gemacht wurden und die Ausgleichsmassnahme im Brunngüetlibach, ist nach Ansicht von Hartmann eine Frechheit. So hat heute einer der wertvollsten Aufzuchtbäche nur noch die halbe Wassertiefe als zuvor. Deshalb wird der KFVG im 2018 vermehrt aus solche, der Aufzucht Schaden bringenden Massnahmen geachtet und allenfalls bei den zuständigen Verantwortlichen reklamiert werden.

Wo sind die Regenbogenforellen?

Es entspricht einer Tatsache, dass der Bachforellen-Bestand in den letzten Jahren stagniert. Ein Grund dafür dürfte sein, dass viele Fischer gerade Anfang der Saison den Regenbogenforellen nachstellen, wobei auch hier die offiziellen Zahlen rückläufig sind. So liegt die Rückfangquote der eingesetzten Mass-Regenbogenforelle gerade mal bei 60 Prozent. Als schlechtes Beispiel wird der Obersee genannt. Dort wurden im letzten Jahr von den 500 Regenbogenforellen gerade mal 45 Prozent in den Statistiken erfasst. Die anderen 273 Stück teilen sich wohl die Hechte mit Schwarzfischern und nachlässigen Patentbezügern, die zu faul sind, die Statistik auszufüllen. Den Abschluss der Delegiertenversammlung bildete ein Referat von SFV-Zentralpräsident Roberto Zanetti, welcher mit interessanten Zahlen im Zusammenhang mit einer grossen Umfrage über die Fischerei in der Schweiz aufwartete.