Zirkus Mugg und Glarner Senioren

Die gegen 130 Seniorinnen und Senioren, die an der diesjährigen Mitgliederversammlung im Gemeindezentrum Schwanden zu Gast waren, wurden am späten Nachmittag mit gar Gediegenem verwöhnt. Milou und Ischa warteten mit zirzensischen Überraschungen auf, die berechtigt grossen Beifall zur Folge hatten. Vor Beginn der Aufführung schlossen die beiden schon mal Bekanntschaft mit Teilen des Publikums.



(Bilder: p.meier)
(Bilder: p.meier)

Es gab zuweilen gar nette, muntere Gespräche samt aufmunternden Einführungen ins ABC des Jonglierens. Wer das Mittun wagte, spürte bald, dass es ohne Training nicht geht und dass Hände von Senioren nicht eben tauglich sind für Wirbliges. So lehnte man sich zurück, das Staunen begann. Zuerst war es nur die Flasche mit dem rausquellenden Ketchup, das sich aber grad dann in die Flasche zurückzog, als sich Unheil anbahnte. Und wer den Blick zur Bühne richtete – jener Fläche, die oft als «Bretter der Welt» tituliert wird – ahnte, was zu erwarten war. Man sah Keulen, gar bunte Kleider, scharfe Messer mit langen Klingen, Reifen, einen auf den Kopf gestellten Kasten, metallene Rollkörper, eine kleine solide Sitzbank und anderes. Und mit Fortdauer des kurzweiligen Gastspiels wurde bald klar, was wo zum Einsatz kam. Zuerst fiel Ischa mit lautem Getöse zu Boden, Senioren hätten da bereits die ersten blauen Flecken und Prellungen eingefangen. Nicht so der gar gelenkige Künstler, der sich blitzschnell aufrichtete, quasi von vorne erneut begann – und dann klappte es. Bald stand er auf einem Brett, das alles andere als solide auf dem Boden lag, es waren ja noch metallene, sehr bewegliche Röhren dabei. Gleichgewicht war gefragt. Milou gesellte sich dazu, artistisch, wagemutig und riesig charmant. Reifen wurden rumgewirbelt und gedreht als sei das die einfachste Sache der Welt. Urplötzlich stand ein Kasten im Zentrum des Geschehens. Durch ein Türchen verschwand Ischa im Innern. Nach allen Regeln der Zirkuskunst, mit einer gehörigen Portion magischer Verrenkungen, wurden die langen Schwerter durch Öffnungen im Kasten versenkt, um auf der Gegenseite wieder zu erscheinen. Es folgten grosse Metallplatten. Wie mag das im Innern wohl ausgesehen haben – vor allem als noch die beiden Kastenhälften seitlich verschoben wurden? Aber es gehört zu den für Laien unergründlichen Geheimnissen, dass das arme Opfer dem Kasten wohlbehalten und strahlend entsteigt. Mit einer wirbligen originell konzipierten «Fensterputznummer» endete die Kurzweil. Gleiches wurde auf beiden Seiten der transparenten Fläche erledigt, natürlich alles bestens einstudiert. Beinahe zu rasch war die anberaumte Zeitspanne vorbei.