Zivildienst in der Asylbetreuung: Junge Energie

Der Kanton Glarus bietet zwei Zivildienststellen im Bereich Asyl an. Derzeit sind dort Slavik Kubli und Fabian Christen im Einsatz. Sie berichten von Tagen, die manchmal herausfordernd, aber stets abwechslungsreich und sinnvoll sind.



Slavik Kubli hat seinen sechsmonatigen Einsatz bei der Asylbetreuung des Kantons Glarus um weitere sechs Monate verlängert • (Foto: cet)
Slavik Kubli hat seinen sechsmonatigen Einsatz bei der Asylbetreuung des Kantons Glarus um weitere sechs Monate verlängert • (Foto: cet)

In der Theorie klingt der Zivildienst bei der Asylbetreuung des Kantons Glarus vielversprechend: Als Zivildienstleistender bei der Asylbetreuung des Kantons Glarus hilft man bei der Betreuung und Begleitung von Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen, welche in den kantonalen Asylzentren wohnhaft sind. So steht es im Pflichtenheft zur Stellenausschreibung beim Bundesamt für Zivildienst geschrieben. Aber wie sieht es in der Praxis aus?

«Abwechslungsreich», sagt der 19-jährige Slavik Kubli aus Glarus. Gerade hat er seinen sechsmonatigen Einsatz im Durchgangszentrum Rain in Ennenda um weitere sechs Monate verlängert. Er könne seine Sprachkenntnisse in Ukrainisch und Russisch sinnvoll einsetzen. Slavik Kubli hat seine Matura an der Kantonsschule gemacht und hilft bei der Organisation und Administration. So vereinbart er Arzttermine, beauftragt Dolmetscherinnen und Dolmetscher oder hilft bei der Betreuung von Personen aus der Ukraine.

Dass der Zivildienst-Einsatz bei der Asylbetreuung alles andere als monoton ist, bestätigt auch der 23-jährige Hochbauzeichner Fabian Christen aus Glarus: «Zivis können ihre Talente und Interessen in verschiedenen Bereichen einbringen – unabhängig von ihrer Ausbildung.»

Christen gibt Asylsuchenden Deutsch-Nachhilfe, richtet bei Bedarf Wohnungen ein oder führt Transfers von einer Unterkunft zur anderen durch. Die beiden Zivildienstleistenden im Rain betonen, dass es manchmal anstrengende Tage oder unzufriedene Klienten gibt. Aber das gute Arbeitsklima im Team und das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, würden schnell darüber hinweghelfen.

Geschätzter Einsatz

Christine Saredi, Asyl- und Flüchtlingskoordinatorin Kanton Glarus und Vorgesetzte, ist sehr zufrieden mit der Arbeit von Slavik Kubli und Fabian Christen. Die beiden erlebten ihren Einsatz nicht als lästige Pflicht. Sie seien eine wertvolle Unterstützung, um die Herausforderungen im Asylbereich zu bewältigen. «Aber nicht nur ihre Arbeitskraft ist willkommen, auch ihre junge Energie tut dem Team gut», sagt Saredi. Die Asylbetreuung vereine eine grosse Bandbreite an Aktivitäten und Projekten. Die Zivildienstleistenden sorgen gemeinsam mit den Mitarbeitenden dafür, dass diejenigen, die Hilfe benötigen, diese auch erhalten.

Zivildienststelle offen für Interessierte

Die Stelle in der Asylbetreuung wird im Internet ausgeschrieben unter https://www.zivi.admin.ch/. Interessierte können sich direkt bei der Asylbetreuung des Kantons Glarus bewerben: [email protected] l 055 646 67 90.