Zu Fuss zum Grenzstein

Die erste Etappe der beiden Bergführer Sämi Leuzinger und Ueli Frei hatte einen Höhepunkt auf dem Schwarzstöckli: Beim neu gesetzten Grenzstein, dort, wo sich die drei neuen Gemeinden berühren, trafen sie auf weitere Berggänger.



Zu Fuss zum Grenzstein

«Jetzt müssen wir nicht mehr den Dreibündenstein bewundern, jetzt haben wir einen eigenen!» Das ist eine der Aussagen, die Berggänger entschlüpften, als sie den tags zuvor auf dem Gipfel des Schwarzstöcklis gesetzten Grenzstein bewunderten. Gegen Norden ist das neue Wappen der Gemeinde Glarus Nord in den 500 Kilogramm schweren Rotrisistein gehauen, gegen Glarus jenes von Glarus Mitte und gegen Süden dasjenige der dritten und mit 430 km2 grössten Gemeinde der Schweiz.

Von allen Seiten gelangen die Berggänger zu Fuss an diesem herrlichen Sommertag auf den Gipfel: Weibels kommen von Engi über den Gufelstock, Stüssis von Glarus, Straubs von Näfels, und manch anderer genau so eigenständig aus seiner Gemeinde. Ein paar Deutsche wundern sich über den Aufmarsch und erinnern sich mit etwas Nachhelfen an die einzigartige Gemeindefusion in der Schweiz.

Bergführer treffen auf Wanderer

Für am meisten Aufsehen sorgt die muntere Schar von über 30, welche die Wanderleiterin Gabi Aschwanden anführt. Alle erreichen frohgemut den Gipfel, Frauen, Kinder, ein paar wenige Männer. Und alle warten auf die beiden Bergführer, die praktisch gleichzeitig vom Mühlefuhr im Tal losgezogen sind, allerdings ohne wie sie ein gutes Stück hochfahren zu können.

Kurz danach kommen Sämi Leuzinger und Ueli Frei über den Südgrat hochgestiegen. Sie haben bereits über 2000 Höhenmeter gemeistert und sind der Gemeindegrenze schon ein gutes Stück gefolgt: über das Holzport, das Sooler Achseli, die Chriesegg, den Schafleger und die Heustockfurggel. Und es wird noch weitergehen, bis sich die beiden dann endlich in der Gamsthütte ausruhen und dort ihre erste Nacht verbringen können.

Die Feier für alle

Sie nehmen die neue blaue Glarus-Süd-Fahne aus dem Rucksack, die ihnen am Abend zuvor im Gemeindezentrum Schwanden für die Grenzumrundung mitgegeben worden war. Sie werden sie auf der ganzen Wegstrecke von 115 530 Meter und über eine Höhendifferenz von 20 107 Meter mittragen, durchschnittlich über zehn Stunden pro Tag. Sie präsentieren sie nun strahlend – umrundet von all den Berggängern, die wie sie zu Fuss aufs Schwarzstöckli gekommen sind.

Diese Feier entspricht dem Vorschlag, den Peter Straub als Kommunikationsverantwortlicher von Glarus Nord Anfang Jahr lanciert hatte. Nämlich eine Feier für die Bevölkerung, während jene der Gemeindepräsidenten auf dem Tödi zwar spektakulär und meidenwirksam, aber auch elitär sein wird. Den Grenzstein hatte Hansueli Knobel aus Schwanden extra so ausgesucht, dass er aus einem Gestein ist, das in dieser Gegend vorkommt. Ausserdem sollte er drei Seiten aufweisen – für jede Gemeinde eine.