Zu viel Feinstaub in der Luft

Die Feinstaubkonzentrationen in der Luft sind auch in der Ostschweiz in den letzten Tagen kontinuierlich gestiegen. Die Schwelle für die Informationsstufe wurde überschritten. Beiliegende Medienmitteilung informiert über die aktuelle Feinstaubbelastung in der Ostschweiz, über Verhaltensempfehlungen, die erwartete Entwicklung und das weitere Vorgehen sowie Quellen für weitergehende Informationen und Auskünfte.



Partikelfilter vor dem Departement Bau und Umwelt (Bild: zvg.)
Partikelfilter vor dem Departement Bau und Umwelt (Bild: zvg.)

Im Raum Ostschweiz werden zur Zeit Feinstaub-Konzentrationen gemessen, die den Grenzwert um fünfzig Prozent übersteigen. Bei der aktuellen Wetterlage reichern sich Schadstoffe aus Motoren und Feuerungen in der Luft an. Damit sich die Situation nicht weiter verschlechtert, wird die Bevölkerung aufgerufen, einen Beitrag zur Vermeidung unnötiger Schadstoffemissionen zu leisten.

Erwartete Entwicklung

Bei der aktuellen Witterung (Inversionslage) ist auch für die Folgetage bis mindestens am Samstag mit deutlichen Überschreitungen des Tagesgrenzwertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft zu rechnen.

Auswirkungen und Verhaltensempfehlungen


Mit jedem Atemzug gelangen Tausende kleinster Partikel in unsere Lungen. Je grösser die Luftbelastung ist, desto häufiger treten gesundheitliche Beschwerden und Erkrankungen auf. Besonders betroffen sind Kleinkinder und ältere Menschen, Chronischkranke, Personen mit geschwächter Immunabwehr und Personen mit bestehenden Atemwegs- und Herz- / Kreislauferkrankungen. Bei körperlicher Anstrengung werden durch die verstärkte Atmung mehr Schadstoffe aufgenommen. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Räume mit Zusatz­belastungen wie Rauchwaren, Kerzen und Cheminées.

Was der Einzelne tun kann

· Wenn Sie den öffentlichen Verkehr benützen, verursachen Sie nur wenig Feinstaub.

· Bewältigen Sie kürzere Wege ohne Motor (z.B. zu Fuss oder mit dem Velo).

· Bilden Sie Fahrgemeinschaften, statt alleine Auto zu fahren.

· Fahren Sie möglichst niedertourig.

· Fahren Sie vorausschauend und vermeiden Sie abrupte Beschleunigungs- und Bremsmanöver. So verringern Sie auch den Abrieb von Reifen, Bremsen und Strassenbelägen.

· Mässigen Sie auch auf Autobahnen und Autostrassen Ihre Geschwindigkeit.

· Benutzen Sie keine Dieselfahrzeuge und –motoren ohne Partikelfilter.

· Unterlassen Sie das Anfeuern von Cheminées und kleinen Öfen: Ein Schwedenofen produziert so viel Feinstaub wie 300 Ölheizungen, ein Cheminée soviel wie 1'500.

· Betreiben Sie Kachelöfen und andere Feuerungen, die zur Abdeckung des Grundwärme­bedarfs benötigt werden, möglichst sauber. (Tipps auf www.fairfeuern.ch)


Wie geht es weiter?

Sollten die Feinstaubkonzentrationen das Doppelte des Grenzwertes übersteigen, werden nach dem Konzept der Schweizerischen Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK) verbindliche Massnahmen angeordnet. Es sind dies Tempobeschränkungen auf Autobahnen und ein Verbot von Feuern im Freien sowie in Cheminées und Schwedenöfen. Schliesslich folgt ein Betriebsverbot für dieselbetriebene Maschinen und Geräte in Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie im Gewerbe. Davon ausgenommen sind Motoren mit Partikelfilter.

Diese Massnahmen sind als Notfallmassnahmen zu verstehen. Sie dienen dazu, eine weitere Verschlechterung der Luftqualität zu verlangsamen und werden aufgehoben, sobald die Grenzwerte wieder eingehalten sind. Zum Erreichen der Qualitätsziele sind jedoch Massnahmen zur dauerhaften Emissionsreduktion nötig, wie sie im Aktionsplan Feinstaub von Bundesrat M. Leuenberger angekündigt sind.


Weitere Informationen und Auskünfte

Detaillierte Informationen über die aktuelle Luftbelastung an den Ostschweizer Messstellen sind auf www.ostluft.ch verfügbar. Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie auf der Homepage des BAFU unter www.umwelt-schweiz.ch/luft sowie unter www.feinstaub.ch. Resultate des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (NABEL) finden sich auch im Teletext von SF1 auf Seite 666.