Zürich revanchierte sich mit Gegenbesuchen

Ein Wochenende nach dem sympathischen Auftritt von Glarus als Gastkanton am Zürcher Sechseläuten besuchten verschiedene Zünfte im Rahmen des Nachsechseläutens das Glarnerland. Darunter 140 Mitglieder der Stadtzunft den Linthpark Glarus Süd.



Zürich revanchierte sich mit Gegenbesuchen

Wenn Zürich und Glarus etwas zusammen unternimmt, scheint das dem Petrus durchaus zu gefallen. Dies schien jedenfalls auch am letzten Samstag der Fall zu sein. Nach der Rückkehr des Winters letzte Woche, konnte sich der Frühling mit der Ankunft der Stadtzunft im Linthpark Glarus Süd wieder mal kurz durchsetzen. Bei Kaiserwetter präsentierte sich so das südlichste Glarnerland mit dem weissen Zuckerguss auf den Bergen von seiner schönsten Seite. Dass Linthal aber nicht nur schöne Landschaft mit rauen Bergen zu bieten hat, erklärte der Geschäftsführer des Linthparks Glarus Süd, Hans-Peter Keller. Zu Beginn und als Begrüssung für die Gäste präsentierte er ein eindrückliches Leih-Geschenk für das Sechseläuten im nächsten Jahr. Ihm sei nämlich aufgefallen, dass es dem Zunftmeister dieses Jahr ziemlich schwer viel, den «wilden Haufen» beisammen zu halten. «Damit geniesst er im nächsten Jahr sicher mehr Aufmerksamkeit.» Gemeint hat Keller damit, die massive Fabrikglocke der ehemaligen Spinnerei Heinrich Kunz. Sie müsse dafür aber auch am Umzug mitgeführt werden. Das massive Objekt sei dabei nur wenige Jahre jünger als die Stadtzunft, die in diesem Jahr ihr 150-Jahr-Jubiläum feiern kann. Zudem wurde sie in Zürich angefertigt. «Ihre Geschwister läuten, wenn sie es noch dürfen, mehrheitlich in der Stadt Zürich.» Nach einer in bester Zunftmanier satirischen Begrüssung durch Ständerat Werner Hösli hatten die Gäste die Gelegenheit, in Gruppen das neue Leben in der ehemaligen Spinnerei Linthal zu besichtigen. Mit Spoerry1866 konnte dabei an die lange Tradition der Glarner Textilindustrie angeknüpft werden. Hier werden die weltweit feinsten Garne in einmaliger Qualität produziert. Einen weiteren Abstecher führte ins Linthwerk, in das rundum erneuerte Wasserkraftwerk im Herzen des Areals. Kurzbesuche zudem im Laufe der letzten Jahre neu angesiedelte Unternehmen wie die Fridli Holz AG sowie das Gesundheits- und Präventionszentrum. Grossen Eindruck auf die Besucher hinterliess sicher die Ausstellung der Fotografien im Atelier von Fridolin Walcher.

Bei einem Glarner Apéro, unter Klängen des mitgereisten Schützenspiels UOG, konnte in der weiträumigen Halle – mit Ausstellungsobjekten von der Künstlerin Maya Lalive – über die Eindrücke eingehend diskutiert werden. Die Besucher aus der Limmatstadt waren auf jeden Fall rundum begeistert.

Für die Zünfter, welche mit drei Bussen angereist waren, ging die Reise noch weiter. Die Fahrt führte sie zum Besuch im Landesplattenberg, mit anschliessendem Grillieren, bei schönstem und angenehmen Frühlingswetter.