Geleitet wurde das Podiumsgespräch von Fridolin Hauser. Als Befürworter für den Ablehnungsantrag sprachen Landrat Erich Leuzinger und der Linthaler Gemeindepräsident Hanspeter Zweifel. Als Befürworter des von der Landsgemeinde im Mai 2006 bestätigte Dreier-Modells referierten Regierungsrätin Marianne Dürst und Ständerat Fritz Schiesser.
Fusionsgegner und Befürworter
Eröffnet wurde der Reigen der vier Referenten durch Hanspeter Zweifel, indem er vor allem die sechs Millionen veranschlagten Einsparungen in Frage stellte. Die ausserordentliche Landsgemeinde sei, so die Meinung von Erich Leuzinger, mit einer zweiten Lesung im Landrat zu vergleichen und in Anbetracht der Bedeutung auch gerechtfertigt. Dagegen argumentierte Regierungsrätin Marianne Dürst, dass die Landsgemeinde in jeder Beziehung demokratisch entschieden habe. Dürst weiter: „Wir brauchen jetzt drei lebensfähige Gemeinden und nicht viele Gemeinden, die auf Subventionen und Defizitbeiträge angewiesen sind“. Da der Artikel 148 klar aussagt, dass sich die Gemeinden auf den 1. Januar 2011 zusammenzuschliessen hätten, so Fritz Schiesser, könne der viel zitierte Artikel 118 nicht angewandt werden.
Insgesamt 17 Statements
Anschliessend hatten Parteien, Verbände und andere Organisationen Gelegenheit eine kurze Erklärung abzugeben. Nachstehend von jedem der Redner einen prägnanten Satz aus den jeweiligen Statements:
Hans Jörg Marti, Unternehmer: „Es ist eminent wichtig, dass aus der Situation der Stärke und nicht aus der Situation der Schwäche gehandelt wird, um nicht einem Zugszwang unterworfen zu werden.“ .
Fredo Landolt, CVP Fraktion: „Wir brauchen drei starke Gemeinden und einen wettbewerbsfähigen Kanton.“
Mike Hesse, Jungfreisinnige : „Für uns Jungfreisinnige ist der Erhalt und die Etablierung von neuen Arbeitsplätzen eines der allerwichtigsten Themen.
Margreet Vuichard, Grüne Fraktion: „Wir sind für die Weiterverfolgung des Landsgemeindeentscheides, den drei Gemeinden führen zu drei starken Regionen.“
Bea Noser, zukunft-gl: „Wir sind überzeugt davon, dass die Landsgemeinde 2006 ja gesagt hat zu einem Modell, das den Herausforderungen der Zukunft standhalten wird.“
Thomas Huber, Junge CVP: „Die drei neuen Gemeinden decken sich zudem mit den drei Regionen Glarner Unterland, Mittelland und Hinterland. Neu also Glarus Nord, Glarus Mitte und Glarus Süd.“
Sergio Haller, Juso: „Die Befürchtung, dass der Zusammenschluss zu drei Einheitsgemeinden zu einem Identitätsverlusts führt, teilen wir von der Juso nicht.“
Jakob Etter, Projektleiter Glarus Süd: „Für mich als damaliger Verlierer war von Anfang an klar gewesen, dass ich den Landsgemeindeentscheid 2006 akzeptiere und auch mittragen werde.“
Martin Landolt, sWort gilt: „Nur, bevor man jetzt beginnt zu ändern, anzupassen und rückgängig zu machen, sollte man warten bis die ersten Details auch umgesetzt sind.“
Christine Bickel, Geschäftsleitung SP: „Elm und Braunwald werden zusammen in Glarus Süd ein wichtiger und starker Tourismusanbieter werden.“
Christian Marti, FDP Fraktion: „Eine eigenständige und selbstbewusste Glarner Zukunft braucht eine Veränderung. Die Gemeindestrukturreform ist ein wichtiger Beitrag zur Neupositionierung in unserem Kanton.“
Peter Rothlin, SVP, ohne Parteiparole: „Ich werde heute Abend nicht ein Feuerwerk von Versprechen abgegeben sondern ich bin einer der sich an die Realität hält.“
Fridolin Dürst, Landrat: „Gemeinden bedeuten für viele Bürgerinnen und Bürger Heimat, Identität und Überschaubarkeit. Es ist in der Schweiz noch nie vorgekommen, dass die betroffenen Gemeinden sich nicht zu den geplanten Gemeindereformen äussern konnten.“
Andrea Trümpy, Gemeindepräsidentin Glarus: „Der Gemeinderat von Glarus war sich in der Konsultationsabstimmung zur Gemeindestrukturreform nicht ganz einig. Wir haben uns aber grossmehrheitlich, wie der Begriff heute heisst, für die drei Einheitsgemeinden ausgesprochen.“
Peter Rufibach, Projektleiter Glarus Mitte: „Die Leute auf und an dem Ring kann man nicht übertölpeln. Hier irren sich die Exponenten. Jede Glarnerin und jeder Glarner weiss, wann er die Hand hochheben muss.“
Willy Kamm, Projektleiter Glarus Nord: „Wir leben in unseren Dörfern und das Leben in den Dörfern ist nicht bestimmt durch die Verwaltungsstrukturen und es wäre jetzt schon höchste Zeit, das die Leute in den Gemeinden etwas mehr zusammenstehen und nicht erst 2011.“
Thomas Hefti, Gemeindepräsident Schwanden: „2011 muss ja noch nicht alles geregelt sein. Man sollte die neuen Gemeinden zuerst einmal wirken und funktionieren lassen.“
In der allgemeinen Aussprache, die rege genutzt wurde erwähnte Regierungsrat Jakob Kamm unter anderem, dass Dreier-Modell sei für den Kanton ein grosser Segen. „Wenn wir es am 25. November kippen, können wir wieder zufrieden weiterjammern“.