Zum Bertolt Brecht-Jahr

Vor 50 Jahren am 14. August verlor das deutschsprachige Theater einen der letzten und einflussreichsten Autoren, Bertold Brecht.



Eine Auswahl an Büchern (Bild:jh)
Eine Auswahl an Büchern (Bild:jh)

Mit seinem epischen Theater und seinem politisch linksgerichteten Engagement ist er ein Zeitzeuge und Kommentator der turbulenten Ereignisse des letzten Jahrhunderts. Zum Jubiläum seines Todes finden im Verlauf des Jahres auch im Kanton zahlreiche Veranstaltungen statt.

Der am 10. Februar 1898 in Augsburg geborene Brecht kam schon in seiner Studienzeit mit dem Theater in Berührung. In Berlin machte er durch seinen Beruf als Dramaturg Bekanntschaft mit wichtigen Grössen des deutschen Theaterschaffens (Karl Valentin, Carl Zuckmayer, usw.) und mit seiner zukünftigen Frau Helene Weigel. Hier begann er selbst mit seiner literarischen Tätigkeit. Er schrieb erste Theaterstücke und Gedichte.

Während der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre prägte sich seine Neigung zum Komunismus immer stärker aus. Seine politische Einstellung beeinflusste auch sein literarischen Schaffen und führte zur Ausarbeitung des „Epischen Theaters“. Das „Epische Theater“ hat zum Ziel gesellschaftliche Strukturen in ihrer Veränderbarkeit darzustellen und will das Publikum zum Nachdenken und Hinterfragen anregen.In dieser Periode enstand auch sein wohl berühmtestes Werk, die „Dreigrosschenoper“.

Durch die Vefolgung der Nationalsozialisten fühlte sich Brecht 1933 gezwungen Deutschland zu verlassen und eine lange Irreise durch Europa und den USA begann. Sein Exil führte ihn neben Paris, Prag, Hollywood und vielen weiteren Stationen auch für eine kurze Zeit nach Zürich. Hier lernte er die noch jungen Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt kennen und beeinflusste sie stark.

In der Zeit des Exils enstanden die meisten seiner berühmten Werke, unter anderen „Das Leben des Galilei“, welches am 9. September 1943 im Schaupielhaus Zürich uraufgeführt wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entschied sich Brecht für das Leben in der komunistischen DDR und gründete das „Berliner Ensemble“.

Am 14. August 1956 erlag der Autor an einem Herzinfarkt und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beerdingt.

Die Theaterstücke Brechts erfreuen sich auch heute grosser Beliebtheit und gelten jetzt schon als Bühnenklassiker. Ihre Faszination für den heutigen Zuschauer beziehen die Werke aber auch aus dem Gegensatz zwischen Arm und Reich, sowie Mächtigen und Machtlosen im Kapitalismus, der auch heute noch allgegenwärtig ist.

Die wichtigsten Werke:

Die Dreigrosschenoper
Leben des Galilei
Der gute Mensch von Sezuan
Mutter Curage und ihre Kinder

Alle Bücher herausgegeben vom suhrkamp Verlag

Veranstaltungen im Kanton:

15.01.2006 Der gute Mensch von Sezuan Aula Kantonsschule Glarus
21.01.2006 Zum Bertold Brecht-Jahr Gemeindezentrum Schwanden
05.01.2006 Bertold Brecht Kantonsschule Glarus, Hörsaal H1