Zum Glück keine Verletzten

In der Nacht vom Dientag auf Mittwoch zeigte sich der „älteste Glarner“ wieder einmal von seiner wildesten Seite. Um 02.30 Uhr wurden auf dem Blistock Spitzengeschwindigkeiten bis zu 174 km/h gemessen. Erst gegen Morgen nahm die Windstärke nach und nach etwas ab. Um 03.00 Uhr musste Rolf Figi, Chef vom Werkhof Schwanden, die ersten Mitarbeiter zur Schadensbehebung aufbieten.



Zum Glück keine Verletzten

Als bei Figi die ersten Meldungen eintrafen war die Strasse Linthal-Schwanden in Diesbach durch einen vom Föhn „umgeblasenen“ Baum beim Legler-Haus nicht mehr passierbar. Zusammen mit drei seiner Mitarbeiter wurde der Schaden innert kürzester Zeit behoben. Ständig erhielt Figi weitere Schadensmeldungen die es so schnell wie möglich zu beheben gab.

Sernftal – Klöntal – Urnerboden

Nach Diesbach begab sich der Tross in Richtung Sernftal wo die Strasse wohl noch passierbar, aber durch kleinere Felsbrocken und Äste stark behindert war. Während dieser Zeit meldete ein Bauer, dass im Klöntal die Strasse durch einen umgestürzten Baum unterbrochen war. Auch dieser Schaden wurde durch das Werkhofteam speditiv behoben. Parallel waren zwei Mitarbeiter auf der Klausenpassstrasse zwischen Linthal und Urnerboden im Einsatz. Hier wurde die Strasse durch einen umgestürzten Baum unpassierbar. Auch auf der Strecke Sool-Mitlödi behinderte ein umgestürzter Baum die Fahrbahn

Radweg Ennenda-Mitlödi

Der Radweg Ennenda-Mitlödi musste vorübergehend gesperrte werden, wie Heinz Hefti, Vorarbeiter Werkhof Ennenda, auf Anfrage von glarus24 mitteilte. Beim Pfadiheim wurden drei Bäume durch den Föhnsturm entwurzelt und fielen direkt auf‘s Pfadiheim. Hier entstand erheblicher Sachschaden, die Bäume mussten mit einem Spezialfahrzeug entfernt werden. Auch bei der neuen Brücke beim Milchbach wurden einige Bäume vom Föhn ebenfalls entwurzelt oder in der Mitte geknickt. Ab Mittag war der Radweg, dank dem tatkräftigen Einsatz der verschiedenen Teams wieder befahrbar.

Appell von Werkführer Figi

„Ich bin seit gut sieben Jahren Chef im Werkhof Schwanden, in dieser Zeit habe ich noch nie einen Föhnsturm dieser enormen Stärke erlebt.“ Figi betonte weiter, dass er sich in dieser Nacht einmal mehr auf seine Mitarbeiter verlassen konnte. Mehr Sorgen haben ihm während den verschiedenen Einsätzen die vielen herumfliegenden Gegenstände aus den Gärten bereitet. Neben vielen herumfliegenden Kehrichtsäcken, Giesskannen und Gartenstühlen bereitete ihm ein auf der Strasse liegendes Wellblech grosse Probleme. Dieses hatte sich - da unsachgemäss befestigt - von einem Holzstapel gelöst. Figi appelliert an die Bevölkerung, doch in Zukunft darauf zu achten, dass lose Gegenstände bei einem heraufziehenden Föhn doch sachgerecht versorgt oder befestigt werden. Herumfliegende Gegenstände verursachen nicht nur Mehrarbeit, sondern können auch für die Menschen eine grosse Gefahr bedeuten.

Glück im Unglück

Grosses Glück hatten die vielen Tiere im „Freizeit-Tierpark“ von Norbert Brunschweiler im Restaurant Horgenberg. In den frühen Morgenstunden stürzte ein kräftiger Baum direkt auf das Hühnergehege und teilte dieses in zwei Teile. „Ich kann es nach wie vor nicht fassen, dass der Föhn einen derart grossen Baum einfach umstürzte. Zum Glück wurde keines der vielen Tiere verletzt.“ Wie er weiter ausführte geht es nun daran, den Schaden so schnell wie möglich zu beheben, was aber nach seiner Meinung gar nicht so einfach sein wird. Die Hühner, Geissen, Schafe und Esel liessen sich nach dem ersten Schock überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und widmeten sich ihrer beiden Lieblingsbeschäftigungen: fressen und schlafen.