Zum letzten Mal erklang das Glöcklein in Vrenis Hand

Verabschiedungen und Wahlen dominierten die Hauptversammlung der Krankenbegleitgruppe Glarner Hinterland am Ort, wo vor 14 Jahren alles begann, im «Haus zur Heimat» in Linthal. Informativ referierte der Hausarzt Markus Hösli aus Luchsingen über die unterschiedlichen Inhalte der Begriffe «palliative care – curative care».



Mit «professoralen» Blick in ihre Unterlagen führte Vreni Zweifel-Bissig nach 14 Jahren gekonnt durch ihre letzte Hauptversammlung. (Bilder: rzw) Die musikalischen und gesangsstarken Vorstands-Mitgliederinnen (von links): Ruth Kistler
Mit «professoralen» Blick in ihre Unterlagen führte Vreni Zweifel-Bissig nach 14 Jahren gekonnt durch ihre letzte Hauptversammlung. (Bilder: rzw) Die musikalischen und gesangsstarken Vorstands-Mitgliederinnen (von links): Ruth Kistler

Mit einer Miniausgabe der bekannten präsidialen Glocke der Politiker läutete die Präsidentin Vreni Zweifel die letzte von ihr geführte Hauptversammlung der Krankenbegleitgruppe Glarner Hinterland (KBG) ein. Nach 14 Jahren anspruchsvoller und fordernder Aufbauarbeit nach der Neugründung übergab Vreni Zweifel das Präsidium vertrauensvoll in die Hände von Ruth Kistler-Schmid, Luchsingen, und tritt nun zurück in die Reihe der Mitarbeiter/-innen.

In den vergangenen 14 Jahren konnte die KBG stets mit 20 bis 25 Mitglieder/-innen durchschnittlich die Begleitung von Mitmenschen jeglichen Alters in ihrer letzten Lebensphase anbieten. Heute zählt die KBG zu einer unverzichtbaren Gruppe in Zusammenarbeit mit den Hausärzten, Pflege- und Altersheimen, der Spitex und den Kirchgemeinden beider Konfessionen.

Palliative care


Im Vortrag «palliative care – curative care» gab der Hausarzt Markus Hösli einen vertiefenden Einblick in die wertvollen, unersetzlichen Dienste einer Krankenbegleitgruppe allgemein. Curative care ist der Begriff für die «heilende Medizin», somit der Ärzteschaft wie auch von Pflegefachkräften u.a. – ganz im Gegensatz dazu ist der Aufgabenbereich in der palliativen Pflege definiert.

Erfolgt durch den Arzt die Diagnose «unheilbare Krankheit», ist dies für die betroffenen Menschen und auch deren Angehörige der Beginn einer schwierigen Zeit, oftmals auch begleitet von physischen Schmerzen wie auch psychischen Belastungen. Um in dieser schweren Zeit die Last nicht alleine zu tragen, bieten die Mitglieder/-innen einer Krankenbegleitgruppe die Erhaltung der bestmöglichen Lebensqualität für alle involvierten Menschen an, dies unter anderem durch Entlastung der Pflegenden privat wie auch in Institutionen. Doch auch eine Brücke zu schaffen zwischen dem Innen – dem Privatbereich – und dem Aussen – Kontakt mit Bekannten und der Dorfgemeinschaft – ist eine wertvolle Abwechslung im Alltag mobil eingeschränkten Mitmenschen.

Alle diese hilfreichen Dienste an Mitmenschen wie oben erwähnt ist für die Krankenbegleitgruppe Glarner Hinterland heute selbstverständlich. Gut verankert in der Bevölkerung sind die Mitglieder/-innen und ihre Gruppe heute und bieten zudem ihre Zuwendungen und Hilfreichungen den Mitmenschen unentgeltlich an. Und so ist der Satz von Franziska Luchsinger, Vizepräsidentin seit der ersten Stunde der KBG, wieder einmal wohltuend zu vernehmen: «Ehrenamtliche Tätigkeit ist ein Geschenk an die Gesellschaft.»